Sigmar Gabriel: Kurze Arme, schlechte Augen
Notizen Die Woche in der Hauptstadt
Berlin. Gescherzt: Sigmar Gabriel (großes Foto: dpa) hat es mit den Augen. Beim Arbeitgebertag am Dienstag blinzelte der SPD-Chef vom Podium: „Dirk, bist du es?“ Gemeint war der ehemalige FDP-Entwicklungsminister Dirk Niebel, der ein paar Reihen vor Gabriel saß. Er habe seine Brille nicht dabei, scherzte der Genosse. Um hinzuzufügen, seine Tochter lache ihn schon aus, weil er zu kurze Arme habe, „um das Handy zu lesen“. Ganz schön vorlaut, die Kleine. Wie der Vater . . .
Gefeixt: Apropos Gabriel. Der überraschte jetzt den Linken Klaus Ernst (Foto: dpa) zu seinem 60. Geburtstag. Bis 2004 war Ernst in der SPD. Doch dann kam Hartz IV, und der eingefleischte Gewerkschafter wandte sich ab. Jedenfalls hatte Gabriel einen dicken Band mit Reden des Sozi-Idols Willy Brandt im Gepäck. Er hoffe, sagte der Vizekanzler launig, dass der Jubilar in einer stillen Stunde bei der Lektüre seine wahre Berufung erkennen werde. „Der ist nämlich eigentlich Sozialdemokrat.“
Geschasst: Respekt. In dieser Woche feuerte SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz wegen der Nürburgring-Affäre ihr halbes Kabinett. Darunter auch ihre Bundesratsministerin Margit Conrad (Foto: dpa). Die 62-Jährige lud jetzt zu einem Pressegespräch ein, und dabei betonte Conrad, die Entscheidung, mit anderen weiter zu machen, sei ein „absolut richtiges Signal für die Zukunft“ und „völlig verständlich“. Das erlebt man in Berlin auch nicht alle Tage.
Gegockelt: Dieter Dehm sitzt für die Linke im Bundestag. Als Musiker komponierte er mit an dem Hit „1000 und 1 Nacht“ von Klaus Lage. Als Parlamentarier fällt Dehm immer öfter mit drastischen und abgedrehten Erklärungen auf. So wettere er jetzt auch gegen Bundespräsident Gauck wegen dessen Kritik an Rot-Rot-Grün. Gauck sei ein „Gockel“, schrieb Dehm, der bei seiner ersten Kandidatur gegen Wulff um die Stimmen der Linken „jipperte“ — was immer das auch heißt. Für die Mehrheit sei „sein Krähen eine Zumutung“. Oder doch nur für Dehm?
