Sonntag zeigt sich, ob die SPD noch Wahlen gewinnen kann

Es kommt entscheidend darauf an, ob es im Saarland und in Thüringen für Rot-Rot-Grün reicht.

Berlin. Am Sonntag wird nicht nur in den NRW-Kommunen gewählt, sondern auch im Saarland, in Thüringen und Sachsen. In allen drei Ländern stellt die CDU den Ministerpräsidenten.

Sie muss herbe Rückschlage befürchten, womöglich den Machtverlust. Kann die SPD Liberalen und Christdemokraten eine Niederlage beibringen? Macht sie mit der Linken gemeinsame Sache? Markiert der Sonntag etwa eine Trendwende im Bund?

Lange Zeit hat Saarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU) den Chef der Linken, Oskar Lafontaine, als eigentlichen Herausforderer betrachtet. In seiner Heimat ist Lafontaine ein Volkstribun. Aber: Die SPD hat ihren Abwärtstrend gebremst. Sie dürfte Stimmen verlieren, Demoskopen sehen sie trotzdem vor der Linkspartei.

Für Spitzenkandidat Heiko Maas könnte sich die beharrliche Oppositionsarbeit auszahlen. Vor allem hat er aus dem SPD-Debakel in Hessen gelernt. Eine Koalition mit der Linken schloss er nicht aus. "Wortbruch" wird man ihm nicht vorhalten können, sollten er und die Grünen mit Lafontaine paktieren.

Die Ausgangslage für Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) ist ähnlich. Umfragen zufolge verliert die CDU ihre Allein-Regierung. Die FDP dürfte in den Landtag einziehen, die Grünen müssen wohl zittern.

SPD-Chef Christoph Matschie und sein Amtskollege von der Linken, Bodo Ramelow, wirken bereits wie ein eingespieltes Team. Die Linke bleibt wohl stärker als die SPD. In Erfurt hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Ramelow dem SPD-Mann den Vortritt als Regierungschef lassen würde.

Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn Stanislaw Tillich (CDU) nicht Ministerpräsident von Sachsen bleiben sollte. Die CDU sitzt mit 41,1 Prozent im Landtag und wird ihre Position behaupten können. Das liegt auch daran, dass die SPD im Freistaat keine Volkspartei ist.

Mit 9,8 Prozent ist sie der Juniorpartner in der Großen Koalition - und will es bleiben. Glaubt man den Demoskopen, ist Tillich in einer recht komfortablen Lage: Er wird sich seinen Partner aussuchen können.