Trierweiler zieht aus dem Élysée-Palast aus

Hollande verkündet das Ende der Liaison wortkarg. Debatte um Première Dame.

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Paris. Nichts geht mehr — zwei Wochen nach ersten Berichten über eine angebliche Affäre heißt es „rien ne va plus“ im Élysée-Palast. Nach vielen Spekulationen haben sich Frankreichs Präsident François Hollande (59) und seine Lebensgefährtin Valérie Trierweiler getrennt. Per Telefon übermittelte der Staatschef als „Privatmann“ einen knappen Satz. Es sei Schluss mit dem „gemeinsamen Leben mit Valérie Trierweiler“.

Wie bei anderen Fragen in dieser privaten Affäre auf höchster staatlicher Ebene blieb unklar, wer von beiden „c’est fini“ gesagt hat. Auch Trierweiler ließ das in einer Twitter-Nachricht offen. „Mein ganzer Dank geht an das fabelhafte Personal des Élysée, ich werde die Hingabe genauso wenig vergessen wie die Emotionen im Moment der Abreise“, schrieb die 48-Jährige.

Aktueller Auslöser der privaten Krise im Staatsgewand war eine bis heute von den angeblich Beteiligten nicht bestätigte Affäre. Kürzlich hatte das Klatschblatt „Closer“ mit Fotos eine Affäre Hollandes mit der französischen Schauspielerin Julie Gayet (41) belegen wollen. Gayet ging juristisch gegen das Blatt vor, Hollande räumte Probleme in seiner offiziellen Beziehung ein, Trierweiler wurde mehrere Tage im Krankenhaus behandelt.

Hollande und die Journalistin Trierweiler hatten sich kennengelernt, als der Sozialist noch anderweitig gebunden war. Als Präsidentschaftskandidatin von 2007 gab Ségolène Royal die Trennung des Polit-Paares direkt nach ihrer Wahlniederlage gegen den Konservativen Nicolas Sarkozy bekannt. Dabei deutete sie bereits an, Hollande habe eine Affäre. Später wurde bekannt, dass Trierweiler und Hollande in einer Beziehung leben.

Die meisten seiner Besuche und Auftritte absolvierte Hollande als Präsident allein, wie etwa am Freitag in Rom während der Privataudienz bei Papst Franziskus. Allerdings trat Trierweiler immer wieder als Première Dame an seiner Seite auf.

In Frankreich wird inzwischen über die Funktion eines Partners an der Seite der Staatsspitze diskutiert. Dabei wird ein Ende der First-Lady-Tradition genauso gefordert, wie eine eindeutige Festlegung für eine Rolle der Première Dame. Der Status quo ist jedoch unklar, die repräsentative Rolle der Première Dame nicht festgeschrieben. Allein der Präsident entscheidet darüber, wie viel Personal er der Frau an seiner Seite zur Verfügung stellt. Hollande gewährte Trierweiler fünf Mitarbeiter. Die monatlichen Gesamtausgaben lagen bei rund 60 000 Euro.

Kritiker sehen im präsidialen Partner ein Relikt vergangener Zeiten. „Das ist antiquierte Praxis, die verbannt gehört. Wir wählen eine Person. Ob sie nun Single ist oder mit einem Mann oder einer Frau zusammenlebt, sollte egal sein“, meint etwa der Fraktionschef der Sozialisten, François Rebsamen.