UN-Experten wollen Steuern auf Cola und Pommes frites
Fastfood, Limonade, Chips — Lebensmittel, die in größeren Mengen ungesund sind, sollen teurer werden.
Düsseldorf/Genf. Sondersteuern auf Chips und einige Süßwaren, zuckerreiche Limonaden sowie Fastfood — das fordern UN-Experten in einem Dienstag vorgelegten Bericht.
Der UN-Sonderberichterstatter für Ernährung, Olivier de Schutter, fordert in seinem Bericht über die weltweite Ernährungslage zudem radikale Reformen. Sie sollen dafür sorgen, dass gesunde Nahrungsmittel statt fett-, zucker- und salzreicher Fertigprodukte billiger werden. Das erfordere eine umfassende Änderung der Subventionierungspraxis.
Letztlich, so De Schutter, zahlten die Steuerzahler die Zeche dafür, dass die Märkte mit industriell gefertigter Nahrung überflutet würden. Denn die Zunahme ernährungsbedingter Krankheiten treibe die Gesundheitskosten hoch. De Schutter empfiehlt, mit der Steuer Obst und Gemüse sowie Aufklärungskampagnen zu subventionieren.
Das von Ilse Aigner (CSU) geführte Verbraucherministerium hält grundsätzlich „Strafsteuern für vermeintlich ungesunde Lebensmittel“ für falsch. Man werde „den Menschen nicht vorschreiben, was sie essen sollen“ und setze stattdessen auf Aufklärung, sagte eine Sprecherin unserer Zeitung. Dänemark hat hingegen im vergangenen Jahr eine „Fettsteuer“ eingeführt.
Auch in der Wirtschaft stößt die Sondersteuer-Idee auf Kritik. Der Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke, Detlef Groß, sagte: „Diskriminierende Steuern auf einzelne Produkte sind kein ernsthafter Beitrag zur Gesundheitspolitik. Steuern machen weder schlank noch gesund.“