Unwetter trifft NRW mit Sturm und Hagel
Stromausfälle, umgestürzte Bäume, Windböen mit 120 Stundenkilometern und Gewitter legten die Region lahm.
Düsseldorf/Wuppertal. Um 19.56 Uhr warnte der Deutsche Wetterdienst vor heftigem Starkregen und Hagel, eine Stunde später war es stockfinster: Mit heftigen Orkanböen und Starkregen mit bis zu 40 Litern Niederschlag traf das extreme Unwetter die Region zwischen Düsseldorf und Wuppertal im Süden bis hinauf nach Marl und Dortmund.
In Düsseldorf kam der Zugverkehr teilweise zum Erliegen, auch die Stadtbahnlinie der Rheinbahn entlang der Uni war blockiert. Im Universitätstunnel blockierten Autofahrer die Fahrbahn, die Schutz vor dem Unwetter suchten. Eine zusätzliche Gefahrenquelle stellten Plakate zur OB-Stichwahl dar, die vom Sturm über die Straßen geweht wurden. Die Königsallee stand teilweise unter Wasser. Etliche Äste der Kastanien am Kö-Graben brachen ab, die Polizei suchte unter dem Bruchholz nach möglichen Verletzten.
Herabstürzende Äste und Dachziegel sowie umstürzende Bauzäune beschädigten dutzende Autos. Über Verletzte wurde zunächst nichts bekannt. Am linken Niederrhein kam es zwischen Dormagen und Willich immer wieder zu Stromausfällen. Umgestürzte Bäume blockierten auch Autobahnen.
In Erkelenz setzte an Pfingstmontag ein Blitz das Dach eines Einfamilienhauses in Brand. Die Bewohner konnten sich unverletzt ins Freie retten. In Münster bescherte eine Gewitterzelle der Feuerwehr eine unruhige Nacht mit zwölf Einsätzen. Die Feuerwehr musste einen auf ein Auto gestürzten Baum zersägen und vollgelaufene Keller auspumpen.
In Köln sperrte die Polizei am Nachmittag zeitweise die Zugänge zum Veranstaltungsgelände für das Gedenken an den Nagelbombenanschlag vor zehn Jahren. Weil ein starkes Gewitter erwartet wurde, waren die Zugänge zu dem Freigelände weit im Vorfeld der geplanten Konzerte etwa 45 Minuten vorsorglich gesperrt. Das habe aber den Veranstaltungsbeginn nicht verzögert, sagte ein Polizeisprecher. Zudem hätten sich zu dem frühen Zeitpunkt erst wenige Menschen dort aufgehalten.
Im Sauerland gab es bereits am Montag Nachmittag in einigen Orten heftige Niederschläge. In Warstein schlug binnen Minuten das Wetter um und es hagelte. Laut Augenzeugenberichten hatten die Hagelkörner eine Größe von bis zu einem Zwei-Euro- Münzstück. Nach etwa einer Viertelstunde war der starke Hagel jedoch schon wieder vorbei. In Brilon fiel am Montagnachmittag Starkregen. Im Ortsteil Brilon-Messinghausen ergoss sich nach dem starken Regen am späten Montagnachmittag sogar eine Schlammlawine auf eine Straße. Verletzt wurde dabei niemand. Nach den heftigen Niederschlägen trat der Fluss Möhne im Oberlauf an einigen Stellen über die Ufer. Red