Angesprochen auf die schlechten Umfragewerte der Union sagte er Medienberichten zufolge mit Blick auf den Aufstieg der AfD: "Wir haben erstmals eine Partei rechts der Union, die sich mittelfristig etablieren könnte, ein gespaltenes Land und einen mangelnden Rückhalt der Volksparteien in der Gesellschaft."

Dies habe zwar "nicht nur" mit der Migrationspolitik zu tun, sagte Seehofer. "Aber die Migrationsfrage ist die Mutter aller politischen Probleme in diesem Land. Das sage ich seit drei Jahren. Und das bestätigen viele Umfragen. Das erlebe ich aber auch in meinen Veranstaltungen." Viele Menschen verbänden jetzt ihre sozialen Sorgen mit der Migrationsfrage.

Auf Seehofers Aussage reagieren die Twitter-Nutzer mit Kritik und Spott. Micky Beisenherz (@MickyBeisenherz) versucht die Situation mit Humor zu nehmen und witzelt: "Im Alter nicht ungewöhnlich: Opa wird migrantig."

Florian Dietz (@Flodmedia) scherzt: "Oh Gott, jetzt schon Fachkräftemangel in der Politik!"

Verwundert über Seehofers Formulierung zeigt sich Patrick Gensing (@PatrickGensing): "Bin überrascht, dass Seehofer nicht von der Mutti aller Probleme gesprochen hat."

Ein anderer Nutzer kann Seehofers Aussage nichts Komisches abgewinnen. Michael Kellner (@MiKellner) bezeichnet den CSU-Vorsitzenden stattdessen als "Sicherheitsrisiko für das friedliche Zusammenleben", da er "spaltet, statt die Vielen zu unterstützen, die sich für Mitmenschlichkeit und Vielfalt einsetzen."

Mehrere Twitter-Nutzer scheinen nicht die Migration, sondern Seehofer selbst, als Quelle vieler Probleme zu sehen.

So twittert die Fernsehserie "extra3" beispielsweise: "Vater des Populismus macht Migration zur Mutter aller Probleme."

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (@HildeMattheis) bezeichnet Seehofer als Vater aller Probleme, da er sich als Mitglied der Regierung nicht von Fremdenfeindlichkeit, Menschenhass und Rechtsextremismus abgrenze.

Auch NRW-Integrationsminister Joachim Stamp hat die Äußerung von Horst Seehofer auf Twitter scharf kritisiert. nd/dpa