Westerwelle will kein Spitzenamt mehr
Kämpferische Töne bei Neujahrstreff des Landesverbands in Düsseldorf.
Düsseldorf. Außenminister Guido Westerwelle hat Spekulationen dementiert, er strebe in der FDP wieder eine Spitzenposition an. „Leute, das habe ich hinter mir“, sagte der Ex-Parteichef am Sonntag beim Neujahrsempfang der nordrhein-westfälischen FDP in Düsseldorf. „Ich stehe nicht auf der Brücke, aber im Maschinenraum will ich weiter mitmachen.“
Neben ihrem Umfragetief muss die FDP nun auch das Ende der Jamaika-Koalition im Saarland verkraften. Westerwelle und der FDP-Landeschef, Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, riefen ihre Partei zur Geschlossenheit in schwierigen Zeiten auf.
„Hören wir auf, uns immer mit uns selbst zu beschäftigen“, sagte Bahr vor über 1000 Gästen. „Die FDP wird im Team geführt. Wir brauchen unser Führungspersonal nicht zu verstecken. Wir wollen auf keinen verzichten.“ Der Wiederaufstieg der Partei könne aber nur gelingen, „wenn nicht immer wieder ein Anderer geschwächt und ein Anderer kritisiert wird“.
Westerwelle und Bahr wiederholten in ihren Reden immer wieder, warum die FDP in Deutschland unverzichtbar sei. Ohne die FDP gäbe es in der Parteienlandschaft „nur noch Umverteiler“, die nach dem Staat riefen, sagte Westerwelle. Beide Politiker appellierten an ihre Parteifreunde, sich in diesem Jahr auf die eigenen Markenkerne zu konzentrieren. „Wir sind die Partei der leistungsbereiten Mittelschicht“, sagte Westerwelle. Er erntete großen Beifall. dpa