E-Bike gegen Bahn: Wer gewinnt?
Dieser Beitrag ist Teil des Blogs "Selbstversuch: Mit dem E-Bike zur Arbeit". WZ-Redakteur Carsten Icks pendelt einen Monat lang täglich mit einem Speed-Pedelec zur Arbeit. Morgens 20 Kilometer hin, abends 20 Kilometer zurück. Alle Folgen des Dauertests gibt es unter wz.de/ebike.
Tag 2 mit dem Ersatzrad startet mit einem frisch geladenen Akku in Krefeld. Am Abend zuvor habe ich erstmals das Ladegrät ausgepackt: Batteriefach aufgeschlossen, Batterie herausgeholt und ans Netz gehängt. Sehr einfach das Ganze. Der Einbau am Morgen dauert ebenfalls keine Minute.
Aus der kleinen Odyssee vom Vortag habe ich gelernt. Statt der unpraktischen Umhängetasche bin ich nun mit Fahrradrucksack unterwegs. Der schiefe Sattel ist gerichtet, und ab sofort ist auch ein Inbusschlüssel im Gepäck. Und mit einem vollen Akku dürfte ja eigentlich auch nichts schiefgehen. Also: Den Power-Modus Stufe 4 eingestellt und los geht's. Das ist die Strecke:
Die Tour startet an der Haltstelle Krefeld-Fischeln der U 76 - dort, wo ich normalerweise morgens in die Bahn einsteige. Die Fahrt selber dauert 31 Minuten. Hinzu kommen noch jeweils ein paar Minuten Fußweg zur Haltestelle und zum Büro. Mit dem E-Bike brauche ich an diesem Morgen von Haustür zu Haustür 37 Minuten, bin also in etwa genausoschnell wie mit der Bahn. Zwar kommt noch die Zeit dazu, die ich Zuhause für den Einbau des Akkus benötige. Und da ich das Rad nach den schlechten Erfahrungen nun ausnahmsweise im Keller des WZ-Centers unterstellen darf, gehen nochmal zwei Minuten für die Fahrt mit dem kleinen Aufzug drauf (das Rad hochkant und eine Person passen gerade eben rein).
Unter dem Strich ist das E-Bike trotzdem leicht im Vorteil. Denn ich bin nicht auf den Fahrplan der Bahn angewiesen, die nur alle 20 Minuten zwischen Krefeld und Düsseldorf fährt. Das kann, wenn es morgens knapp wird weil die Kinder trödeln, schonmal 20 Minuten sparen. Alles bestens also? Im Prinzip schon. Zwei Dinge muss ich aber auch an diesem Tag lernen:
1.: Ein Aufzug, der gerade gewartet wird, ist beim Transport in den Keller nicht sonderlich hilfreich. Zum Glück passt das Stromer so gerade eben durch die winzige Kellertür. 25 Kilo drücken auf der Treppe aber ganz schön von hinten. Nur bedingt empfehlenswert.
2.: Rund 20 Kilometer auf der höchsten Unterstützungsstufe des Hilfsmotors saugen ganz schön an der Batterie. Als ich in Düsseldorf ankomme, zeigt die Anzeige noch 30 Prozent Ladung. Auf der Rückfahrt wird also wieder der Schongang eingelegt. Bis nach Hause reicht es trotzdem nicht. Ab jetzt gehört also auch das Ladegerät in den Rucksack. Wer seinen Radius etwas vergrößern möchte, für den bietet Stromer aber auch einen stärkeren Akku mit 14,5 Amperestunden an. Die im Testgerät verbaute Batterie hat 11 Ah. Aber zum Rad in Kürze mehr.