Willich Potenzialflächen für die Stadt Willich

Willich · Planungsausschuss beschäftigt sich mit dem Regionalplan und dem aktuellen Flächen-Ranking.

. Die Diskussion über neues Bauland im Regierungsbezirk Düsseldorf schlägt derzeit landauf, landab hohe Wellen. Der sogenannte Regionalplan soll dafür geändert werden, entsprechende Flächen für jede einzelne Stadt sind dazu vorgeschlagen worden. Am Dienstag wird sich auch der Willicher Planungsausschuss damit beschäftigen.

„Mehr Wohnbauland am Rhein“ ist das Programm überschrieben, mit dem das Land der Wohnraum-Knappheit in der Region beizukommen versucht. Dazu ist ein Ranking erarbeitet worden, nach dem Fläche bewertet werden. Für Willich wurden insgesamt neun eingebrachte Potenzialflächen geprüft. Aber nur zwei von ihnen sind für die erste Regionalplanänderung vorgeschlagen worden.

Es handelt sich um die Areale in Willich-Mitte (8,6 Hektar) und Anrath-Darderhöfe (3,7 Hektar), die zur Abdeckung des regionalen Bedarfs genutzt werden könnten. Zu den übrigen Flächen, die nicht in die nähere Auswahl gekommen sind, zählen unter anderem Schiefbahn-Nord (14,6 Hektar), Neersen, südlich L 361 (5,8 Hektar) und Neersen, zwischen Hörenweg und Autobahn (6,6 Hektar).

Seit Jahren hat sich die Einwohnerzahl von Willich wenig geändert, sie liegt bei knapp 53 000. „Für die Zukunft ist wiederum mit weiterem Wachstum zu rechnen“, glaubt die Stadtverwaltung. Aufgrund der Wohnungsmarktsituation, die zukünftig von einer hohen Nachfrage und im Verhältnis dazu zu wenigen potenziellen Flächen geprägt werde, seien die im Regionalplan dargestellten Reserven für die künftige Siedlungsentwicklung von großer Bedeutung. „Daher ist die beabsichtigte Darstellung der zwei ergänzenden Reserven zu begrüßen“, so die Stadt.

Planungshoheit
in der Kommune

Vor dem Hintergrund des hohen Bedarfs in Willich solle mit der Stellungnahme zur ersten Regionalplanänderung darüber hinaus die Darstellung weiterer Flächen für Allgemeinde Siedlungsbiete (ASB) angeregt werden. In diesem Zusammenhang werde um nochmalige Einzelfallprüfung für die genannten drei Areale in Schiefbahn und Neersen gebeten.

Für Christian Pakusch (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses, ist es wichtig, dass sich die Stadt Potenzialflächen sichert. „Eine Entscheidung, ob sie tatsächlich genutzt werden, fällt dann aber in der Stadt selbst“, betont er mit Blick auf die Planungshoheit der Kommune. Nach wie vor gelte die vor Jahren gesetzte Obergrenze der Einwohnerzahl von 60 000. „Größer wollen wir gar nicht werden“, betont Pakusch.

Der CDU-Politiker weiß, dass es um die mögliche Einbeziehung von bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen Diskussionen geben wird. Denn der steigende Flächenverbrauch auf Kosten der Landwirtschaft ist immer wieder Thema – so erst jüngst, als Merlin Praetor von den Willicher Grünen erklärt hatte: „Wir sind definitiv gegen Münchheide V und VI.“

„Mich hat das sehr verwundert“, sagt Christian Pakusch dazu. Denn die Entscheidung für Münchheide V (18 Hektar westlich der A 44) sei doch in den zuständigen Gremien längst gefallen. Die städtische Grundstücksgesellschaft, deren Aufsichtsratsvorsitzender er ist, habe längst mit den Ankäufen begonnen. „Ende 2020 wollen wir dort schon loslegen.“ Von Willicher Firmen, die erweitern wollen, dafür bislang aber keinen Platz haben, gebe es bereits konkrete Anfragen. Das wiederum sei verbunden mit dem Erhalt und der Ansiedlung hochwertiger Arbeitsplätze. An der Ansiedlung von Logistikern, die gleich die ganze Fläche kaufen wollten, habe man in Willich dagegen kein Interesse.