Neersen. „Probleme sind da, um gelöst zu werden“

Neersen. · Vorsitzender Christian Pakusch schwört die Willicher CDU beim Neujahrsempfang auf die großen Herausforderungen von 2019 ein. Jetzt müsse richtig losgelegt werden.

Christian Pakusch, Vorsitzender der CDU Willich, bei seiner Ansprache.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Wenn es am Sonntagvormittag weder auf dem Edeka-Parkplatz noch vor dem Neersener Schloss einen freien Parkplatz gibt, dann ist CDU-Bürgerfrühschoppen im Wahlefeldsaal. Es war am Sonntag der 30. Neujahrsempfang der Willicher Christdemokraten und er war wieder sehr gut besucht. „Schon beeindruckend, wie gut der Saal gefüllt ist“, freute sich der Parteivorsitzende Christian Pakusch. 2018 war für ihn rückblickend ein gutes Jahr – das liegt nach seinen Angaben nicht nur daran, dass sein Lieblingsverein Fortuna Düsseldorf in die Bundesliga aufgestiegen ist, sondern auch daran, dass Angela Merkel einen Teil ihrer Macht abgeben musste.

Bei Konzepten für den Verkehr einfach mal Mut haben

2019 ist für Pakusch „das Jahr der Herausforderungen“. Sein Motto: „Probleme sind dazu da, um gelöst zu werden.“ Menschen sollten nicht mehr sagen müssen, die Politik merke nicht, wo der Schuh drückt. Sein Anspruch für das gerade erst begonnene Jahr: „Jetzt legen wir so richtig los.“ Bezüglich bestehender Verkehrsprobleme warb der Parteivorsitzende dafür, Mut zu haben, alternative Verkehrsführungen einfach mal auszuprobieren, statt immer neue Gutachten in Auftrag zu geben. Um das Durchfahrtverbot für Lkw im Ortskern von Neersen durchzusetzen, möchte er, dass der Kreis Viersen entsprechende Blitzgeräte einsetzt. Und er warb dafür, mehr vor Ort einzukaufen als im Internet. Pakusch wünscht sich, dass es weniger Widerstand gegen die Standortsuche für die Freiwillige Feuerwehr gibt.

Der CDU-Chef holte die bisherige Technische Beigeordnete Martina Stall und deren Nachfolger Gregor Nachtwey auf die Bühne, überreichte Stall das Buch „Glücksorte am Niederrhein“. Die erklärte mit einem Schmunzeln folgendes: „Ich habe volles Vertrauen, dass die Probleme, die ich nicht habe lösen können, von meinem Nachfolger gelöst werden.“ Nachtwey sprach folgendes Kompliment aus: „Wer 24 Jahre lang Technische Beigeordnete war, muss sehr viel richtig gemacht haben.“ Nachtwey kündigte an, Mitte des Monats nach Schiefbahn umzuziehen.

Bürgermeister Heyes ist seit
40 Jahren Mitglied in der CDU

Bürgermeister Josef Heyes wurde geehrt für 40-jährige CDU-Mitgliedschaft – dieses Jubiläum hatte er bereits im vergangenen Jahr gefeiert, die Urkunde war deshalb noch von der damaligen Parteivorsitzenden Angela Merkel unterzeichnet worden. Heyes zeigte sich kritisch: „Am Konjunkturhimmel zeichnen sich dunkle Wolken ab – laut Umfragen müssen sich die Unternehmen darauf einstellen, dass sich die Auftragslage verschlechtert. Es sei nicht die Zeit, teure Geschenke zu verteilen.

Brüsseler Hoffnungen aus Willich ruhen auf Stefan Berger

Verärgert zeigte sich der Bürgermeister über Gesetze aus Brüssel: „Es muss aufhören, dass mit unserer Nation Schlitten gefahren wird.“ In Bezug auf den Dieselskandal sagte Heyes: „Die EU darf nicht Forderungen stellen, die unsere Wirtschaft in die Knie zwingt.“ Er meinte vor allem die Autoindustrie. Auch die Datenschutzgrundverordnung kritisierte er scharf. Er setzt auf Stefan Berger: Der unter anderem für Willich zuständige Landtagsabgeordnete möchte nach der Europawahl im Mai ins EU-Parlament einziehen.