Pakusch: Partei soll vorgeben, Fraktion umsetzen
Der Willicher CDU-Vorsitzende verteidigt das Bündnis mit den Grünen gegen Kritik. Die Schnittmengen seien dort am größten.
Willich. Seit Mitte November des vergangenen Jahres ist Christian Pakusch (34) Vorsitzender der Willicher CDU. Nach dem etwas holprigen Start — die Mitglieder hatten dem vorgeschlagenen Geschäftsführer Daniel Kamper ihre Zustimmung zweimal verweigert —, sieht sich der Nachfolger von Uwe Schummer (MdB) nun in der Spur.
Schon im Januar hatte man mit Elisabeth Siemes aus Anrath eine (zunächst kommissarische) Geschäftsführerin gefunden. Der Gesamtvorstand habe mittlerweile getagt, der geschäftsführende Vorstand habe regelmäßige Treffen vereinbart. Man wolle sich „in einer Drei-Wochen-Taktung“ zusammensetzen, um Sitzungen vorzubereiten und politische Ziele zu entwickeln, sagt Pakusch.
Apropos Ziele: Bis zum Sommer soll ein Leitbild der CDU für die kommenden Jahre fertiggestellt sein. „Unser ehemaliger Vorsitzender Paul Schrömbges leitet dazu ab Anfang Februar eine Arbeitsgruppe. Dafür bin ich ihm sehr dankbar“, so Pakusch. Im Herbst wird dann auf einer Mitgliederversammlung über das Leitbild abgestimmt. Es soll die politische Arbeit über das Kommunalwahljahr 2020 hinaus definieren. „Die Partei soll dabei vorgeben, die Fraktion umsetzen“, so Pakusch. Er ist auch stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
Die nächste Kommunalwahl wird wahrscheinlich im September 2020 stattfinden. Bis dahin ist noch Zeit — aber erste Vorbereitungen laufen schon an. Laut Pakusch wird es im Sommer eine Klausurtagung geben. Dabei soll auch schon über das Thema Wahlkreisbetreuer/Mandatsübernahme gesprochen werden. „Neue Kandidaten sollen danach mit den jetzigen Wahlkreisbetreuern gemeinsam unterwegs sein, um zum Beispiel unsere Zeitung „Hallo Nachbarn“ zu verteilen“, sagt Pakusch. Das habe mit Verdrängung von Amtsinhabern nichts zu tun, schiebt er hinterher: „Ich selbst bin 2003/2004 auf diese Weise von Johannes Bäumges auch an die politische Arbeit herangeführt worden.“
An den Spekulationen, ob Josef Heyes noch einmal als CDU-Bürgermeister-Kandidat antreten wird, möchte sich Christian Pakusch nicht beteiligen. „Dazu muss eine Entscheidung erst im Dezember 2019 getroffen werden.“ Im WZ-Interview hatte Heyes kürzlich mit Verweis auf Konrad Adenauer eine Kandidatur nicht völlig ausgeschlossen: Als dieser zum ersten Mal Bundeskanzler wurde, war er 73 Jahre alt — Heyes ist in zwei Jahren 72.
In dem besagten Interview hatte der Bürgermeister auch Kritik an der jüngst verabredeten Zusammenarbeit zwischen CDU und Grünen geübt und erklärt: „Unterschiede der Parteien sollten für den Wähler deutlich werden und bleiben.“ Dazu sagt der Parteivorsitzende Pakusch: „Dieses Bündnis ist keine Koalition.“ Die Schnittmengen zwischen CDU und Grünen im Rat seien derzeit aber am größten.