Auswahl der Uni im Ausland muss gut vorbereitet werden

Münster (dpa/tmn) - Ein Semester lang im Ausland studiert zu haben, macht sich gut im Lebenslauf. Das Land sollten Studenten dabei aber nicht zum alleinigen Auswahlkriterium machen. Stattdessen überlegen sie sich besser früh, welches Ziel sie mit ihrem Aufenthalt verfolgen.

„Einige wollen einfach internationale Erfahrung sammeln oder eine neue Sprache lernen, andere möchten in ihrem Fach einen bestimmten Schwerpunkt setzen“, erläutert Anke Kohl, Leiterin des International Office an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Legten Studenten vor allem auf die inhaltliche Ausrichtung Wert, ist für sie interessant, mit welchen Partnerunis ihr Fachbereich Kooperationen geschlossen hat: „Da wurde oft schon eine gewisse Vorauswahl getroffen, daran können sich Studenten orientieren“, sagt Kohl. Manchmal biete die Partneruni einen Schwerpunkt, den die heimische Uni nicht abdecke. In anderen Fällen passten die Inhalte der ausländischen Einrichtung sehr gut zum deutschen Lehrplan.

Der einfachste Weg, um ins Ausland zu gehen, ist meist über das Erasmus-Programm. Das EU-Programm fördert den europaweiten Austausch von Studenten zwischen Partneruniversitäten. Außerhalb des staatlichen Programms gibt es aber auch die Möglichkeit, sich direkt als „Free Mover“ an der gewünschten Hochschule zu bewerben.

Für die spätere Karriere sei es in erster Linie wichtig, dass die Studieninhalte der deutschen so wie der ausländischen Uni zusammenpassten: „Das ist wichtiger als beispielsweise ein hohes Ranking der Uni“, erklärt Kohl. Außerdem sollten Studenten im Vorfeld abklären, ob ihre im Ausland erworbenen Scheine von der Heimatuni voll angerechnet werden.

Je genauer Studenten überlegten, welche Uni sie im Ausland besuchen wollen, desto nützlicher könne ihnen das in einem späteren Bewerbungsgespräch sein. Denn so könne man seinem potenziellen Chef vermitteln: „Ich habe mich bewusst für diese Uni entschieden und mich selbst darum gekümmert.“ Einen Auslandsaufenthalt selbstständig zu planen, sei schließlich aufwendig: „Das macht man nicht mal eben in 14 Tagen“, sagt Kohl.