Erfahrungsaustausch: Systematisch in Firmen fördern

Köln (dpa/tmn) - Erfahrung wird von vielen Führungskräften als wichtige Ressource eingeschätzt, ihre Weitergabe aber wenig systematisch gefördert. Das zeigt eine Studie der Rheinischen Fachhochschule Köln, für die 600 Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt wurden.

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85 Prozent der Befragten sagen, dass Erfahrung für ihr Geschäft sehr wichtig oder ziemlich wichtig ist. Fragt man nach den Gründen für die Wichtigkeit von Erfahrung, nennen die Befragten vor allem Aufgabenbereiche wie das Lösen von operativen Problemen (91 Prozent), Fällen von Entscheidungen (85 Prozent), Erkennen von komplexen Zusammenhängen (80 Prozent) und das Bewältigen von Krisen (81 Prozent).

Führungskräften ist umgekehrt auch bewusst, welche negativen Auswirkungen fehlende Erfahrungswerte im Arbeitsalltag haben: Am häufigsten genannt werden gestiegene Kosten (56 Prozent), Verzögerungen (58 Prozent), Planungsfehler (52 Prozent) und eine ineffiziente Organisation (47) genannt. Nur ein Viertel (26 Prozent) unterstützt den Austausch von Erfahrungen aber uneingeschränkt. Ein knappes Drittel (30 Prozent) räumt leichte Einschränkungen ein.

Sich selbst sehen die Befragten in einem rosigen Licht: Fast alle behaupten, dass sie sich sehr (67 Prozent) oder ziemlich (23 Prozent) für Offenheit, Vertrauen und Fairness einsetzen. Etwa zwei Drittel stellen Zeit und Raum für den Erfahrungsaustausch bereit (30 Prozent sehr, 37 Prozent ziemlich), und sorgen für Feedback (25 Prozent sehr, 37 Prozent ziemlich).

Im Unterschied zwischen großen und mittleren Betrieben haben größere eine konkretere Vorstellung über die Wirkung von Erfahrung und setzen systematischer auf Weiterbildung und Mentoring. Mittleren Unternehmen fehlen dafür häufig Zeit und Geld.