„Hatschi!“ - Fürs Niesen nicht entschuldigen

Hamburg (dpa/tmn) - Wer am Arbeitplatz niesen muss, braucht sich dafür nicht zu entschuldigen. Schließlich kann er es nicht unterdrücken, erklärt die Etikette-Trainerin Imme Vogelsang aus Hamburg. Viele seien in solchen Situationen aber unsicher.

Das kann dazu führen, dass betretenes Schweigen eintritt, wenn jemand niest - weil keiner weiß, was er sagen soll und mancher sich im Stillen fragt, ob der andere nicht erwartet, dass ihm „Gesundheit“ gewünscht wird. Ob das noch den Etikette-Regeln entspricht, ist aber umstritten.

Imme Vogelsang, die Sprecherin des Netzwerks Etikette Trainer International ist, sieht das nicht so: Das stamme aus der Zeit der Pest im Mittelalter und sei daher nicht mehr zeitgemäß. Generell gelte heute: Körpergeräusche werden nicht kommentiert. „Ob jemand aufstoßen oder niesen muss - stilvoll ist es, so zu tun, als ob nichts passiert wäre.“ Andernfalls bekomme ein Allergiker oder ein erkälteter Kollege nur ständig unter die Nase gerieben, dass sein Niesen stört.

Im Zweifelsfall sei es aber manchmal besser, die offizielle Regel zu übergehen und etwa zu sagen: „Ich weiß, das tut man eigentlich nicht, aber ich wünsche Ihnen trotzdem Gesundheit!“. So könnten Kollegen eine peinliche Situation auflösen und ihre Wertschätzung bekunden.