Viele halten Technik-Studium nicht durch

Essen/Hannover (dpa/tmn) - Ingenieure und Naturwissenschaftler sind derzeit gesucht - zugleich halten viele Studenten in diesen Fächern nicht bis zum Abschluss durch. Das ergibt sich aus einer Studie des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft in Essen.

In den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) bricht demnach mehr als jeder Vierte (28 Prozent) sein Studium ab. Im Schnitt aller Fächer verlässt nur rund jeder fünfte Studierende die Hochschule ohne Abschluss. Die Daten basieren auf Untersuchungen des Hochschul-Informations-Systems (HIS) in Hannover.

Noch deutlicher fällt die Bilanz aus, wenn neben Studienabbrechern auch Fachwechsler berücksichtigt werden. Dann ergibt sich im MINT-Bereich eine „Schwundquote“ von 40 Prozent: Nur etwas mehr als die Hälfte eines Jahrgangs von Studienanfängern kommt in diesen Fächern also bis zum Abschluss. Zum Vergleich: In den Rechts-, Wirtschafts-, und Sozialwissenschaften liegt dieser Wert nur bei 25 Prozent, in der Medizin sogar nur bei 2 Prozent.

Ein Grund für die zahlreichen Abbrecher und Wechsler in den MINT-Fächern ist, dass sich viele Studierende überfordert fühlen. Leistungsprobleme geben Studienabbrecher in diesen Fachbereichen am häufigsten als Grund für ihr Scheitern an, wie das HIS ermittelt hat. So klagen die Abbrecher über zu hohe Anforderungen und zu viel Stoff im Studium. An Fachhochschulen sind auch finanzielle Probleme ein häufiger Grund dafür, dass MINT-Studenten das Handtuch werfen.