Hollands Unis bei deutschen Studenten weiter beliebt
Rheine (dpa) - Bei den deutschen Studenten sind die niederländischen Hochschulen weiterhin sehr beliebt. Der Boom der vergangenen Jahre ist allerdings ein wenig abgeflaut.
Die Zahl aller Eingeschriebenen mit deutschem Pass stieg im westlichen Nachbarland im Studienjahr 2011/2012 um fünf Prozent auf knapp 25 800 Menschen. Das berichtete die Beratungsfirma Edu-Con am Mittwoch (23. Februar) in Rheine. Damit war Holland nach Österreich erneut das zweitbeliebteste Ziel für Studierende aus Deutschland. Jedoch hielt Edu-Con-Geschäftsführer Peter Stegelmann zugleich fest: „Das Wachstum der Zahl deutscher Studenten in den Niederlanden hat sich deutlich verlangsamt.“ Die Zahl habe schließlich seit 1999 jedes Jahr um mehr als zehn Prozent zugelegt.
Zum einen hätten sich die Studienbedingungen im Inland zuletzt etwas verbessert, erläuterte Stegelmann zu den Gründen. Zum anderen gebe es auch in Benelux mehr Konkurrenz um die besten Köpfe. „Die niederländischsprachigen Hochschulen im belgischen Flandern haben angefangen, in Deutschland Studenten zu werben.“
In der Gunst der deutschen Studenten behaupteten sich die Niederlande auf Platz 2 international weiter vor Großbritannien, der Schweiz und den USA, besagt die Edu-Con-Studie. „Besonders im Bereich Gesundheitswesen bietet Holland Studiengänge, die in Deutschland gerade erst in ihrer Entwicklung stehen“, sagte Stegelmann. „Hierzu gehören beispielsweise Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie, die vorrangig an Fachhochschulen angeboten werden.“
An Universitäten bevorzugten deutsche Studierende Wirtschafts- und Europa-Studiengänge. „Aufgrund der niedrigen Zulassungsbeschränkungen belegen Deutsche besonders häufig den Studiengang Psychologie.“
Vor allem grenznahe Unis und Fachhochschulen sind beliebt. Spitzenreiter war im Studienjahr 2011/2012 die Universität Maastricht (fast 4400 deutsche Studenten), die Saxion Hogescholen in Enschede (knapp 2800) und die Fontys Hogescholen in Eindhoven (knapp 2700). Die Edu-Con-Zahlen fußen auf Angaben niederländischer Universitäten und Fachhochschulen sowie des dortigen Hochschulverbandes HBO-Raad.