Kein Studienplatz: Wartezeit mit Fernstudium überbrücken

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Zum kommenden Wintersemester erwarten die Hochschulen wieder einen Bewerberansturm. Schon jetzt ist absehbar, dass schwache Schüler in begehrten Studiengängen kaum Chancen haben.

Ein Alternative ist ein Fernstudiengang.

Der Kampf um die Studienplätze im Wintersemester 2013/14 wird hart, besonders für schwache Schüler. Auf ihr Traumstudium müssten sie aber trotzdem nicht verzichten, sagt Julia Funke, die Abiturienten zum Thema Studienwahl berät. Wer in zulassungsbeschränkten Fächern nicht den geforderten Notenschnitt hat, kann als Alternative über einen Fernstudiengang nachdenken.

Hier bekommen Schulabgänger im Gegensatz zu den Präsenzhochschulen oft problemlos einen Platz. Doch Vorsicht: „Ein komplettes Studium an einer Fernuni würde ich jungen Menschen nicht empfehlen“, schränkt Funke ein. Das selbstständige Lernen dürfte die meisten nach dem Abitur überfordern. Viele seien noch nicht erfahren genug, sich den Vorlesungsstoff in erster Linie alleine zu erarbeiten.

Doch zur Überbrückung sei das Fernstudium eine gute Idee. „Hier können Schulabsolventen erste Credit Points im Wunschfach sammeln, statt die Wartesemester zu verbummeln“, rät Funke. Idealerweise suchen sich Schulabgänger ein Fernstudium, bei dem die Leistungsnachweise an den Präsenzhochschulen anerkannt werden.

Damit es damit jedoch keine Probleme gibt, sollten Schulabgänger sich vorab genau über die Leistungsnachweise im Fernstudium informieren. Danach gehen sie mit diesen Infos am besten in die Studienberatung der Präsenzunis, die sie in Zukunft besuchen möchten - und klären die Anerkennung der Leistungsnachweise ab.

Nach Angaben des Fachverbands Forum Distance-Learning waren 2011 rund 133 000 Personen in einem Fernstudiengang immatrikuliert. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von 12 Prozent. Im Fünfjahresvergleich ist die Zahl der Fernstudenten sogar um 77 Prozent gestiegen: 2007 waren nur 74 938 Menschen in einem Fernstudiengang eingeschrieben.