Keine Lehrstelle: Notlösungen rächen sich leicht

Suhl (dpa/tmn) - Haben Jugendliche keinen Ausbildungsplatz bekommen, greifen sie besser nicht gleich zu einer Notlösung. Denn oft entpuppt sich die nächstbeste freie Stelle als falsche Entscheidung.

Bekommen Jugendliche nicht auf Anhieb die gewünschte Lehrstelle, sollten sie nicht auf Notlösungen zurückgreifen. „Gerade wenn ich einen Beruf wähle, für den ich mich nicht begeistern kann, ist ein späterer Abbruch fast programmiert“, sagt Angelika Knötig, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit in Suhl. Das werfe den Azubi ein weiteres Jahr zurück.

Stattdessen könnten Jugendliche versuchen, sich auf noch offene oder durch Abbruch wieder freigewordene Stellen nachvermitteln lassen. Klappt auch das nicht, ist als Einstiegsqualifizierung ein betriebliches Praktikum möglich. Es dauert zwischen sechs und zwölf Monaten und wird vergütet. Läuft alles gut, können Jugendliche im Anschluss daran versuchen, im gleichen Betrieb eine Ausbildung zu machen.

Neben der Einstiegsqualifizierung gibt es noch die berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen. Sie sind für Jugendliche gedacht, die zum Beispiel wegen zu schlechter Zeugnisse noch nicht reif für eine Ausbildung sind. Bei dem Angebot können Jugendliche neue Berufe kennenlernen, bekommen Unterricht in Theorie und Praxis und können außerdem ihren Schulabschluss nachholen. Der richtige Ansprechpartner ist in diesem Fall der Berufsberater.

Kommen junge Menschen auch damit nicht weiter, können sie die Zeit bis zum Start der nächsten Ausbildungsphase etwa mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder einem Auslandsaufenthalt überbrücken.