Langzeitkonten sind wenig verbreitet

Nürnberg (dpa/tmn) - Um die Welt reisen, früher in Rente gehen oder mehr Zeit mit dem Kind verbringen - vieles spricht dafür, sich freie Arbeitstage für die Zukunft gutschreiben zu lassen. Allerdings bieten nur wenige Firmen entsprechende Langzeitkonten an.

Langzeitkonten sind in deutschen Betrieben wenig verbreitet. Lediglich zwei Prozent der Arbeitgeber haben entsprechende Angebote, die Beschäftigen längere Arbeitsunterbrechungen bei vollem Gehalt ermöglichen. Das hat eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergeben.

Bei kleineren Betrieben mit weniger als 250 Mitarbeitern sind Langzeitkonten seit Jahren so gut wie gar nicht vorhanden. Von den mittelgroßen Betrieben hatten 12 Prozent im Jahr 2010 solche Konten - so hoch lag der Anteil bereits 2002. Steigend ist die Tendenz nur in den großen Betrieben mit mehr als 500 Beschäftigten: Bei ihnen ist der Anteil im gleichen Zeitraum von 12 auf 22 Prozent gewachsen.

Am häufigsten wird die angesammelte Arbeitszeit laut IAB für längere Freistellungen wie zum Beispiel ein Sabbatical genutzt. Dies ist in 35 Prozent der Betrieben der Fall. Es folgen Familienzeiten (31 Prozent) oder ein früherer Renteneintritt (24 Prozent). Für Weiterbildung werden die Guthaben dagegen selten genutzt (12 Prozent).