So gelingt der Start in die Doktorarbeit
Köln (dpa/tmn) - Aller Anfang ist schwer. Das gilt besonders für Mammutaufgaben wie eine Promotion. Doktoranden fällt häufig der Übergang vom Lesen zum Schreiben schwer. Wer von Anfang an Notizen macht, hat es später leichter.
Doktoranden sollten für ihre Promotion von Anfang an mindestens fünf Minuten täglich etwas niederschreiben. „Es ist nicht so wichtig, was das am Anfang ist und ob es später in der Doktorarbeit steht“, sagte die Psychologin Ulrike Scheuermann auf der Bildungsmesse Didacta in Köln (19. bis 23. Februar). Es könnten zunächst nur Gedanken oder Exzerpte aus Büchern sein. Wichtig sei nur, bereits zu Beginn etwas zu notieren - und so in den Schreibfluss zu kommen. Denn wer monatelang nur liest und Informationen aufnimmt, findet häufig nur schwer den Übergang zum Schreiben. Die Folge seien häufig Schreibblockaden.
Ist die Recherche abgeschlossen, schreiben Doktoranden am besten eine Rohfassung einzelner Kapitel herunter. „Dort dürfen Sätze unfertig sein, Platzhalter eingefügt werden und Fußnoten fehlen“, erklärt die Expertin, die einen Ratgeber zum Thema Schreiben verfasst hat. Entscheidend sei, zunächst einmal den Gedankengang vollständig zu notieren. Erst in einem zweiten Schritt sollten Nachwuchswissenschaftler den Rohtext dann überarbeiten. Der Grund: Wer von Anfang an versucht, jeden Satz perfekt und abgabefertig zu machen, verheddert sich leicht.
Die Überarbeitung eines Rohtextes kostet jedoch Zeit. „Viele Doktoranden unterschätzen, wie lange das dauert“, so Scheuermann. Sie planten zum Beispiel nur 15 Prozent ihrer gesamten Promotionszeit für das Überarbeiten ein. Das sei jedoch zu wenig. Die Expertin empfiehlt, fast 50 Prozent zu nehmen. Denn häufig müssten Texte sogar ein zweites oder drittes Mal bearbeitet werden, bis sie abgabefertig sind.