Neuer Job, alte Firma: Interne Bewerbungen gestalten
Hamburg (dpa/tmn) - Man surft im Intranet und stößt plötzlich auf eine Stellenausschreibung in einer anderen Abteilung. Die gestellten Anforderungen passen, und eine Luftveränderung ist ohnehin überfällig.
Also bewirbt man sich.
Nur weil die Firma dieselbe ist, unterscheiden sich interne und externe Bewerbungen nicht. „Die Unterlagen müssen wieder vollständig eingereicht werden“, erläutert Svenja Hofert, Karriereberaterin aus Hamburg. Man sollte sich nicht darauf verlassen, dass Informationen über die eigene Person und die Qualifikationen bereits vorliegen. „Im Zweifel erfragt man das vorher“, sagt Hofert.
Etwas kniffliger ist der Umgang mit der Bewerbung am aktuellen Arbeitsplatz. Ob man seinen Vorgesetzten darüber in Kenntnis setzt, überlegt man sich besser zweimal. Hofert rät, diese Entscheidung von den bisherigen Erfahrungen mit dem Chef abhängig zu machen.
Schätzt man, dass dieser dem angestrebten Wechsel positiv aufnimmt, kann man ihn über die Bewerbung informieren. „Viele sind aber nicht so“, hat Hofert beobachtet. Wer Zweifel hat, wie der Vorgesetzte die Nachricht aufnehmen wird, sollte lieber schweigen. Im schlimmsten Fall kann der Vorgesetzte sonst versuchen, einem Steine in den Weg zu legen, warnt Hofert. Etwa, indem er den Entscheider für die andere Stelle bittet, einen nicht für die vorgesehene Stelle zu berücksichtigen.
Nicht immer sind neue berufliche Perspektiven der Grund für den angestrebten Stellenwechsel. Manchmal stimmt einfach die Chemie mit dem Vorgesetzten oder anderen Mitarbeitern nicht mehr. Kommt das im Vorstellungsgespräch für die neue Stelle zu Sprache, sollte man nicht um den „heißen Brei herum reden“, rät Hofert. Zu sehr ins Detail geht man aber nicht. „Sachlich bleiben ist in dieser Situation wichtig“, so die Karriereberaterin. Auch wenn zwischenmenschliche Beweggründe im Bewerbungsgespräch thematisiert werden dürfen: In den Vordergrund sollte man seine Motivation für die neue Aufgabe stellen.
Hat es mit dem neuen Job geklappt, sollte man sich um eine gute Übergabe der alten Stelle bemühen. Für die Übergangsphase stellt man sich am besten für Fragen zur Verfügung und sollte nicht denken: Nun bin ich weg und damit nicht mehr zuständig. „Es ist keine gute Idee, verbrannte Erde zu hinterlassen“, sagt Hofert. Denn die Firma bleibt dieselbe, und dort kann sich so ein Verhalten herumsprechen.