Nicht so konzentriert wie sonst - Chef in private Probleme einweihen
München (dpa/tmn) - Unkonzentriert, unausgeschlafen, gereizt: Wer private Probleme hat, kann das meist auch am Arbeitsplatz nicht verbergen. Fehler passieren dann schnell. Ratsam ist es, seinen Chef in die Situation einzuweihen.
Bei privaten Problemen wie einer Scheidung oder einem Todesfall lässt im Job schnell die Leistung nach. In so einer Situation sollten Mitarbeiter möglichst bald das Gespräch mit dem direkten Vorgesetzten suchen. Das rät Stephan Weiler von der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM). Machen sie das nicht, kommt es schnell zu Missverständnissen. Dann denkt der Arbeitgeber womöglich, jemand legt sich auf die faule Haut. Ist der Vorgesetzte eingeweiht, warum ein Mitarbeiter nicht so funktioniert wie sonst, kann er idealerweise Hilfe anbieten.
Dabei müssen Angestellte dem Vorgesetzten keine Details verraten. Gerade wenn das Verhältnis zu ihm nicht besonders eng ist, wird kaum jemand von einem Todesfall berichten wollen. Es reiche schon aus, zu erklären, dass es mit der Arbeitsleistung nicht so klappt wie sonst - und dass der Grund dafür private Probleme sind.
Wichtig sei, zu ergänzen: „Es liegt aber nicht daran, dass mir die Arbeit nicht wichtig ist und ich versuche, das Problem zu lösen.“ Außerdem sei es gut dazuzusagen, dass der Angestellte selbst nicht schwer erkrankt ist. Sonst geht die Vermutung schnell in diese Richtung.