Vor dem Ingenieurstudium Praktikum machen
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - In den Ingenieurwissenschaften ist die Abbrecherquote besonders hoch. Wer mit einem solchen Studium liebäugelt, sollte sich gut überlegen, ob es wirklich das ist, was er machen möchte.
Ein Praktikum hilft bei der Entscheidung.
Wer Ingenieurwissenschaften studieren will, sollte vorab unbedingt ein Praktikum machen. Am besten ist es, sogar in mehrere Berufsfelder hineinzuschnuppern - etwa in den Maschinenbau und die Verfahrenstechnik, rät Reinhold Festge, Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Viele Studenten hätten bei Studienbeginn zu wenig Vorstellungen über die Inhalte und Anforderungen des Studiums - und brechen deshalb ab. Biete eine Hochschule oder eine Firma im Rahmen eines dualen Studiums ein Schnupperstudium an, sollten Jugendliche auch das unbedingt wahrnehmen.
Die Abbrecherquote liegt in den Ingenieurwissenschaften weit über dem Durchschnitt: Fast jeder Zweite (48 Prozent), der an der Uni auf Bachelor Ingenieurwissenschaften studiert, bricht ab. Das geht aus einer Studie des Hochschul-Informations-Systems (HIS) hervor. Über alle Fächer hinweg bricht im Bachelor-Studium an der Uni im Schnitt etwas mehr als jeder Dritte (35 Prozent) ab.
Innerhalb der Ingenieurwissenschaften schaffen es die Maschinenbauer sowie die Elektrotechniker besonders häufig nicht bis zum Abschluss. Von den Bachelor-Studenten an der Uni wirft hier mehr als jeder Zweite (je 53 Prozent) vor dem Abschluss das Handtuch.
Etwas geringer ist die Abbruchquote bei Bachelor-Studenten an der Fachhochschule. Dort gibt weniger als jeder Dritte (30 Prozent) vorzeitig auf - fächerübergreifend ist es etwa rund jeder Fünfte (19 Prozent). Aber auch dort liegt die Abbruchquote bei den Maschinenbauern (32 Prozent) und den Elektrotechnikern (36 Prozent) deutlich über dem FH-Durchschnitt.