Stimme als Karriere-Killer: Lese-Übungen helfen
Königstein/Taunus (dpa/tmn) - Eine hohe Stimme klingt zwar niedlich - wer im Job hoch hinaus will, der sollte sich aber besser gesetzt und kompetent anhören. Mit ein paar einfachen Übungen schaffen es auch Frauen mit hohen Stimmen, beim Gespräch mit ihrem Chef nicht unterschätzt zu werden.
Eine hohe Stimme kann die berufliche Karriere erschweren, denn sie wirkt auf andere schnell unsouverän. Gerade Frauen sollten daher bewusst an ihrer Stimme arbeiten, erläuterte Claudia Enkelmann dem dpa-Themendienst. Denn laut der Karriereberaterin aus Königstein im Taunus hätten Frauen viel öfter als Männer das Problem, dass ihre Stimme unangenehm und schrill klingt. Sie rät, Alltagssituationen als Stimmtraining zu nutzen. „Die Ausdruckskraft der eigenen Worte kann man trainieren, wenn man abends beispielsweise seinen Kindern Geschichten vorliest“, erklärt Enkelmann.
Sie empfiehlt, dabei ruhig kreativ zu sein und die ganze Bandbreite der eigenen Stimme auszuprobieren. So sollten Frauen dabei ruhig auch einmal lauter werden und Pausen einlegen, findet Enkelmann. Denn viele Frauen würden in zu langen Sätzen sprechen.
„Solche Monstersätze sind oft nicht leicht zu verstehen und bringen die Sprecherin aus der Puste.“ Das führe oft dazu, dass die Stimme spätestens am Ende des Satzes nach oben geht und Aussagen plötzlich wie Fragen klingen. Im Gespräch mit dem Chef oder Arbeitskollegen wirke das schnell unsicher - und Unsicherheit sei ein Karrierekiller.
Auch im Badezimmer vor dem Spiegel, in der Küche beim Kochen oder im Auto auf dem Weg zur Arbeit könnten Frauen üben, tiefer als gewohnt zu sprechen. „Vokale sollte sie dabei besonders betonen und darauf achten, nicht zu hoch zu werden“, rät Enkelmann. In der Bahn oder im Café, wo auch andere Menschen sind, könne man sich gerade die tiefen Buchstaben „O“ und „U“ immer wieder wie ein Mantra innerlich vorsagen, ohne dass es jemand mitbekommt. Nach einigen Wochen habe sich die neue Stimmlage dann meist schon zu einer positiven Gewohnheit entwickelt. „Trotzdem sollte man sich vor einem wichtigen Gespräch jedes Mal wieder bewusst machen, wie wichtig langsames und tiefes Sprechen ist.“
Wer Angst hat, die eigene Stimme könne dadurch unfreundlich oder zu hart klingen, der sollte seine Sprechübungen mit einem Diktiergerät aufnehmen und so lange anhören, bis er sich mit der eigenen Stimme anfreunden kann. „Viele merken dann selbst, dass sich eine tiefere Stimmlage nicht grob anhört, sondern angenehm und kompetent.“