Studenten mit Studienkredit jobben weniger
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Studenten, die einen Studienkredit nutzen, arbeiten weniger nebenher. Gleichzeitig ist klar: Ohne das geliehene Geld könnten sie nicht studieren.
Das hat eine repräsentative Umfrage des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) ergeben. Zwar jobben 67 Prozent der Studenten mit Studienkredit nebenbei. Das ist in etwa genau so viel wie bei den Hochschülern ohne Studienkredit (65 Prozent). Doch sie arbeiten insgesamt weniger. Während Studenten ohne Kreditpolster im Schnitt 29 Prozent (323 Euro) ihrer Einnahmen mit Nebenjobs verdienen, sind es bei den Kreditnehmern nur 20 Prozent des monatlichen Einkommens (296 Euro). Im Auftrag der KfW Bankengruppe wurden 4500 Studierende befragt.
Gut 86 Prozent der Studenten mit Bildungskredit gaben an, dass sie ohne das geliehene Geld nicht studieren könnten. Die unteren und mittleren sozialen Herkunftsgruppen beantragen im Verhältnis zur Gesamtheit aller Studierenden den Studienkredit überproportional häufig. Studierende aus Familien mit hohem sozioökonomischen Status nehmen ihn hingegen deutlich seltener in Anspruch. Ihr Anteil an den Kreditnehmern liegt bei 26, ihr Anteil an allen Studierenden in Deutschland bei 35 Prozent.
Der typische Kreditnehmer ist 25 Jahre alt, hat monatlich 976 Euro zur Verfügung und studiert Fächer wie BWL, Jura oder Ingenieurwissenschaften. Dabei ist er überproportional häufig an einer Fachhochschule eingeschrieben. Das hohe Durchschnittsalter der Studenten mit Kredit erklärt sich dadurch, dass sie vor Studienbeginn oft schon eine Berufsausbildung abgeschlossen haben.