Umfrage: Fachkräftemangel beherrschbar
Frankfurt/Main (dpa) - Der Fachkräftemangel ist für den deutschen Mittelstand bislang noch beherrschbar. Er sieht andere Probleme als drängender an. Das geht aus einer Erhebung der KfW Bankengruppe hervor.
Der Fachkräftemangel ist noch beherrschbar. Zwar klagt jedes vierte kleine und mittelständische Unternehmen über Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifiziertem Personal, wie die am Donnerstag (5. Mai) in Frankfurt veröffentlichte Erhebung der KfW Bankengruppe ergab. Doch statt Fachkräftemangel sehen die 12 560 befragten Unternehmen in erster Linie andere Herausforderungen für die nahe Zukunft: die Erschließung neuer Kundengruppen und den Aufbau profitablerer Strukturen.
Die KfW warnte jedoch: Spätestens ab dem Jahr 2020 dürfte sich das Fachkräfteproblem verschärfen, weil die Zahl der Erwerbstätigen sinken wird. „Das Ergebnis ist kein Grund, sich beruhigt zurückzulehnen“, sagte KfW-Chefvolkswirt Norbert Irsch bei der Vorstellung der Studie, die auf Daten aus dem Sommer 2010 beruht. „Die Situation wird sich infolge des demografischen Wandels weiter verschlechtern.“ Aus- und Weiterbildung müsse in den Unternehmen einen höheren Stellenwert bekommen. „Die Potenziale, die die Unternehmen haben, um damit umzugehen, sind noch nicht ausgeschöpft.“
Für den Zeitraum 2010 bis 2012 hat die KfW die Zahl von 1,2 Millionen schwierig zu besetzenden Stellen bei Mittelständlern errechnet. Knapp die Hälfte finden sich bei Kleinstunternehmen, etwa 40 Prozent bei sogenannten wissensintensiven Dienstleistungen. Dazu zählen nach KfW-Angaben unter anderem Ingenieure, Softwareentwickler und Steuerberater, aber auch Maschinenbauer.