Was wird am meisten studiert? Wirtschaft, Recht und Soziales
Berlin (dpa) - Die beliebtesten Studiengänge des laufenden Semesters wurden gekürt: Wirtschaft- und Sozialwissenschaften stehen noch immer ganz oben in der Gunst der Studenten. Doch auch Sprach- und Kulturwissenschaften können sich behaupten.
Jura und Wirtschaftswissenschaften besonders beliebt
Fast jeder dritte (30,5 Prozent) Student war im Wintersemester 2011/2012 in den Rechts-, Wirtschafts- oder Sozialwissenschaften eingeschrieben. Das geht aus einer neuen Publikation der Hochschulrektorenkonferenz hervor. Jeder Fünfte studierte Ingenieurswissenschaften (20 Prozent). Fast genauso viele (19 Prozent) belegten ein sprach- oder kulturwissenschaftliches Fach.
Demnach hat sich die Reihenfolge der beliebtesten Studiengänge in den vergangenen elf Jahren leicht verändert. Zwar schrieben sich auch im Wintersemester 2000/2001 schon die meisten Studenten für Rechts-, Wirtschafts- oder Sozialwissenschaften ein. Auf Rang zwei folgten damals aber die Sprach- und Kulturwissenschaften. Auf Rang drei lag die Fächergruppe Mathematik und Naturwissenschaften.
Zahl der Studiengänge mit internationalem Doppelabschluss steigt
Die Zahl der Studiengänge mit einem internationalen Doppelabschluss ist gestiegen. Das teilt die Hochschulrektorenkonferenz mit. Im Wintersemester 2012/2013 gab es 464 Möglichkeiten, mit einem Studium zeitgleich einen deutschen und einen ausländischen Abschluss zu erwerben. Im Wintersemester 2007/2008 waren es nur 253. Die internationalen Doppelabschlüsse machen jedoch nur einen kleinen Teil im Gesamtangebot der Studiengänge aus: Im Wintersemester 2012/2013 waren es 3 Prozent und im Wintersemester 2007/2008 2,2 Prozent.
Dresdner Hochschulen wollen stärker kooperieren
Die Technische Universität (TU) und die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Dresden wollen künftig enger zusammenarbeiten. Die Rektoren beider Einrichtungen unterzeichneten am Montag einen Rahmenkooperationsvertrag, wie die Hochschulen mitteilten. Unter anderem solle Studenten ein Wechsel zwischen beiden Hochschulen erleichtert werden. Hervorragenden Absolventen der HTW sollen Promotionsmöglichkeiten an der Universität ermöglicht werden. Die Kooperation umfasse neben Forschung, Lehre und Studium auch Weiterbildung, die Umsetzung von Forschungsergebnissen und die Optimierung von Verwaltungsprozessen.
Doktoranden-Studie: Noten zu gut, Abbruchgedanke vorhanden
Viele Doktoranden (43 Prozent) haben schon einmal darüber nachgedacht, ihre Promotion abzubrechen. Das geht aus einer Studie des HIS in Hannover hervor. Besonders hoch (47 Prozent) ist der Anteil demnach bei Nachwuchswissenschaftlern, die neben der Promotion noch als wissenschaftliche Mitarbeiter an der Hochschule oder in einem Forschungsprojekt tätig sind. Etwas niedriger sind die Werte bei Doktoranden aus Graduiertenkollegs (37 Prozent) und Doktoranden mit einem Stipendium (31 Prozent). Als Grund für die Abbruchgedanken gab fast jeder Zweite (46 Prozent) an, er zweifle an seiner Eignung zur Promotion. Fast genauso viele (43 Prozent) gaben als Grund die hohe Arbeitsbelastung im Wissenschaftsbetrieb an. Mehr als jeder Dritte (39 Prozent) hatte Abbruchgedanken, weil er sich schlecht betreut fühlte.
Die Promotions-Abschlussnoten halten viele Doktoranden (45 Prozent) dagegen für zu gut. Vor allem Mathematiker und Naturwissenschaftler sind der Meinung, dass bei Doktorarbeiten zu gute Noten vergeben werden. In den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ist diese Ansicht weniger verbreitet. An der generellen Qualität von Promotionen zweifeln die meisten Doktoranden aber nicht - trotz der 2011 bekanntgewordenen Plagiataffären um Politiker wie Karl-Theodor zu Guttenberg und Silvana Koch-Mehrin. So sind 80 Prozent der Doktoranden der Meinung, die allermeisten Promotionen genügen den wissenschaftlichen Standards. Für die Studie wurden 2850 Promovierenden befragt.