Das iPhone und sein Rivale

T-Mobile und Vodafone bringen heute ihre neuen multimedialen Handys auf den Markt.

<strong>Düsseldorf. Kaum gibt es mehr Handys als Menschen in Deutschland, sind Mobiltelefone auch schon wieder von gestern. Längst sind sie zwar nicht mehr nur zum Telefonieren da, doch selbst noch so flachen und klingeltongewandten Geräten der vergangenen Jahre wird auf Dauer Hören und Sehen vergehen. Das Mobiltelefon wird vom Taschencomputer abgelöst-Musik, Video, Internet und Telefon in einem. Laut einer Forsa-Umfrage ist jeder dritte Handy-Nutzer am mobilen Internet interessiert, jeder Fünfte werde bis 2010 auf diesem Wege online sein.

Heute kommen zwei Smart Phones der neuesten Generation in die Läden: T-Mobile bringt das von Apple-Fans lang ersehnte iPhone auf den Markt, Vodafone hält mit dem Samsung-Qbowl dagegen. E-Plus und O2 sahen sich nicht in der Lage auf Anfrage unserer Zeitung ein ähnliches Angebot vorzustellen. Ein Vergleich der neuen Tarife und Geräte:

Am Anfang war der Zorn. "Bye, bye iPhone", wetterten deutsche Interessenten kurz nachdem der Exklusiv-Partner T-Mobile die Tarife bekannt gab. Los geht’s nämlich erst ab 49 Euro im Monat. Enthalten sind lediglich 100 freie Gesprächsminuten. Danach kostet die Minute 39 Cent. Der Preis für das Gerät liegt bei 399 Euro. Subventionen für das Gerät gibt es wie beim Qbowl von Samsung nicht mehr.

Die Stärken des iPhone liegen - bei Apple fast schon wie gewohnt - im Handling und beim Design. Die Bedienungsanleitung ist angenehm dünn, der Nutzer fühlt sich mehr oder weniger intuitiv zurecht. Das iPhone hat auf seiner Vorderseite nur einen einzigen Knopf, über den sich das Startmenü öffnen lässt. Die unterschiedlichen Funktionen lassen sich per Fingerberührung aktivieren.

Technisch hinkt das iPhone allerdings etwas hinterher. Die Kamera hat nur eine Auflösung von zwei Megapixeln, es gibt kein GPS, eigene MP3-Dateien lassen sich nicht als Klingeltöne verwenden und es können keine Videos aufgenommen werden.

Zudem ist das Gerät nicht UMTS-fähig (Universal Mobile Telecommunications System). Apple setzt dagegen auf Edge (Enhanced Data Rates for GSM Evolution), ein Netz, das nur eine deutlich langsamere Datenübertragung ermöglicht. Allerdings verbraucht der nötige Chip weniger Strom und er greift auf eine bessere Netzabdeckung zu. Die Edge- und W-Lan-Nutzung sind im Übrigen unbegrenzt.

Vodafone nimmt den Kampf um das Weihnachtsgeschäft an und schickt mit dem F700 Qbowl ebenfalls ein Touch-screen-Handy ins Rennen. Und das begegnet dem iPhone auf Augenhöhe. Der Preis ist mit 399 Euro genauso hoch. Die Display-Auflösung liegt mit 240x432 etwas niedriger als beim iPhone mit 320x480, die Bedienung funktioniert nicht ganz so intuitiv und die Speicherkarte bietet nur vier statt acht Gigabyte wie beim iPhone. Zudem hat es kein W-Lan.

Dafür bietet das Qbowl nicht nur UMTS, sondern auch das Hochgeschwindigkeits-Netz HSDPA (High Speed Downlink Packet Access), eine ausziehbare Tastatur und es kann Videos aufnehmen.

iPhone Alle Tarife mit Internet-Standleitung, 25 Euro Bereitstellungsgebühr und 19 Cent pro zusätzliche SMS. Complete M kostet 49 Euro pro Monat, mit 100 Gesprächsminuten und 40 SMS. Beim L-Tarif für 69 Euro sind es 200 Minuten und 150 SMS; bei XL 89 Euro für 1000 Minuten, 300 SMS. Zusätzliche Gespräche kosten bei M und L 39 bei XL 29 Cent pro Minute.

USA In den USA sind die iPhone-Tarife günstiger als in Deutschland. Der Basis-Vertrag liegt zwar auch bei 60 Dollar im Monat, also etwa bei 42 Euro plus Mehrwertsteuer. Doch dafür erhält der Kunde vom Anbieter AT&T 450 Freiminuten sowie 200 Inklusiv-SMS. Allerdings fallen in den USA auch für eingehende Gespräche Kosten an. 1,4 Millionen Mal soll das Handy bereits verkauft worden sein.

Großbritannien Die deutschen Preise liegen gleich auf mit den Tarifen in Großbritannien. Beim dortigen Apple-Partner O2 liegen die monatlichen Kosten zwischen 35 und 55 Pfund, also etwa 50 bis 80 Euro.