Ängste von Kindern nicht abtun

Berlin (dpa/tmn) - „Du brauchst doch keine Angst haben!“ Solche Beschwichtigungen sind genau das Falsche: Eltern sollte die Ängste ihrer Kinder ernst nehmen. Am besten suchen sie gemeinsam nach den Ursachen.

Eltern sollten auf Ängste ihrer Kinder eingehen und sie ernst nehmen. Indem Erwachsene die Befürchtungen nicht abtun, helfen sie dem Nachwuchs am besten, seine Ängste zu überwinden. In einem nächsten Schritt sollten Eltern anbieten, gemeinsam mit dem Kind der Ursache für die Angst auf den Grund zu gehen, rät Ingo Spitczok von Brisinski vom Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP). Allerdings sprechen Kinder nicht immer über ihre Sorgen.

Stattdessen kann sich die Angst zum Beispiel durch Verhaltensweisen wie Festklammern oder durch Schlafstörungen und körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen äußern. Ängste bei Kindern variieren außerdem je nach Altersstufe: Während Babys Angst vor Fremden haben, fürchten sich Einjährige meist vor Verlust und Trennung. Drei- und Vierjährige haben oft Angst vor der Dunkelheit oder dem Alleinsein.

Haben die Kinder eine bestimmte Entwicklungsstufe durchschritten und sich an die neue Situation gewöhnt, verschwindet die Angst meist von alleine. Bleiben die Ängste jedoch stark und beeinträchtigen den Alltag der Kinder, sollten sie von einem Facharzt behandelt werden.