Angehörige sollten Pflege den Profis überlassen
Berlin (dpa/tmn) - Angehörige mögen die Pflege alter Menschen oft nur ungern professionellen Helfern überlassen. Doch bei einigen Aufgaben ist es durchaus besser, das zu tun.
Manche Angehörige hätten große Probleme damit, die Betreuung an einen Fremden abzugeben, erläutert Fachautor Markus Breitscheidel. Dabei reagierten Pflegebedürftige auf neutrale Personen häufig besser als auf ihre engsten Vertrauten. Der Pflegeexperte hatte für eine Buchrecherche ein Jahr lang bei verschiedenen Unternehmen als mobile Pflegekraft gearbeitet. Seine Erfahrungen hat er in einem Buch zusammengefasst.
Bei den pflegerischen Aufgaben wie waschen, füttern oder Medikamente geben sollten Angehörige besser außen vor bleiben. „Meine Erfahrung ist, dass Pflegebedürftige sonst sehr aggressiv reagieren können“, sagt Breitscheidel. Besser sei es, die Familie auf sozialer Ebene einzubinden. „Sie können den Senioren vorlesen oder gemeinsam Kaffee mit ihnen trinken.“ Das sei für das Verhältnis oft besser als die praktische Hilfe.