Bei Säugling im Haushalt ganze Familie gegen Grippe impfen
Köln (dpa/tmn) - Babys dürfen erst ab dem sechsten Lebensmonat gegen Grippe geimpft werden. Damit sie bis dahin nicht an Influenza mit schweren Komplikationen wie einer Lungenentzündung erkranken, ist Vorsorge zu treffen.
Um den Säugling vor einer Ansteckung zu schützen, sollten alle anderen Familienmitglieder und alle engen Kontaktpersonen geimpft sein. Das empfiehlt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln unter Berufung auf eine Studie aus Australien. Die größte Gefahr für Säuglinge gehe von ungeimpften Geschwisterkindern aus, die eine Kita besuchen. Denn durch sie verbreiten sich Grippeviren besonders gut.
Laut der Studie stecken sich pro Jahr etwa 20 bis 30 Prozent der Kleinkinder in Gemeinschaftseinrichtungen mit der Influenza an. Neben solchen ungeimpften Geschwistern seien Raucher im Haushalt, enge Wohnverhältnisse, viele Haushaltsmitglieder und niedrige Grippe-Durchimpfungsraten unter den Angehörigen weitere Gefahren für ein Baby.
Ab dem sechsten Lebensmonat sollten der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert-Koch-Institut zufolge Kinder mit Grunderkrankungen jährlich gegen die Grippe geimpft werden. Zu diesen Krankheiten zählen chronische Bronchitis, Stoffwechselstörungen, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Niere oder neurologische Behinderungen. Seit August 2013 rät die Stiko für die Altersgruppe der Zwei- bis Sechsjährigen mit chronischen Krankheiten zu einem Nasenimpfspray anstelle der üblichen Spritze.