Diskriminierung im Alter ansprechen
Köln (dpa/tmn) - Bei Diskriminierung denken die meisten in erster Linie an rassistische oder sexistische Äußerungen. Eine weniger sichtbare Form ist die Herabsetzung aufgrund des Alters. So können Ältere mit dem Problem umgehen.
Menschen erfahren Diskriminierung nicht nur aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Geschlechts - sie werden auch aufgrund ihres Alters herabgesetzt. „Das geht eher schleichend und fängt bei Kommentaren an wie "Dafür bist du doch zu alt. Da kriegst du keinen Zugang mehr zu"“, erklärt Anette Scholl vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA). Aber auch andere Formen sind möglich, beispielsweise haben es Ältere schwerer auf dem Wohnungsmarkt. „Verträge werden nicht geschlossen, weil die Eigentümer Angst haben, dass jemand stirbt - und dann keiner da ist.“
Wichtig ist, dass Ältere diese versteckten Sichtweisen ans Licht holen und ansprechen - auch, wenn es schwerfällt. Dabei müssen sie nicht gleich den Begriff „Diskriminierung“ ins Spiel bringen. Stattdessen können sie beispielsweise sagen: „Ich fühle mich ungerecht behandelt“ oder „Ich sehe nicht, dass ich hier die gleichen Möglichkeiten habe wie andere“, rät Scholl. Gut sei auch, den anderen mit einer konkreten Frage zu konfrontieren wie „Würden Sie das auch bei einem 45-Jährigen machen?“. Dadurch wird dem Angesprochenen seine ablehnende Haltung vielleicht bewusst gemacht - denn oft schwingt sie eher unbemerkt mit.
Bringt das nicht den gewünschten Erfolg, können sich Ältere an Seniorenvertretungen oder -beiräte wenden und sich dort Hilfe suchen.