Eigenes Handeln verstehen: Den Kindern Zeit geben
Fürth (dpa/tmn) - Wenn ein Kind oft sagt „Ich war's nicht, ich hab nichts gemacht“, sollten Eltern solche Aussagen nicht zu sehr aus der Erwachsenenperspektive beurteilen. Kinder müssen erst lernen, welchen Anteil ihr Handeln am Ablauf einer Situation hat.
„Die Entwicklung von Mitgefühl für andere sowie das Bewusstsein für eigene Gefühle und Handlungen, geschieht im Alter von zwei bis sechs Jahren abhängig von Gehirnreifungsprozessen“, erklärt Diplom-Psychologe Hermann Scheuerer-Englisch von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) in Fürth.
Die Kinder sind in diesem Alter schon gut in der Lage, aus der Miene und den Gefühlsreaktionen der Eltern Rückschlüsse auf Situationen zu ziehen. Kinder können deshalb vor allem bei Missgeschicken und Konflikten versuchen, unangenehme Reaktionen zu vermeiden, indem sie sagen: „Ich war's nicht.“ Eltern sollten in diesen Situationen noch einmal laut wiederholen, was sie beobachtet haben.