Flaschenkinder schlafen nicht besser als gestillte Babys
Bonn (dpa/tmn) — Gut genährt, schläft gut - so denken viele junge Eltern und füttern ihrem Baby Fertignahrung. Doch der Schlafrhythmus des Babys wird nicht durch die Form der Ernährung beeinflusst.
Flaschenmilch sättigt Babys nicht besser als Muttermilch. „Auch Kinder, die industriell gefertigte Säuglingsnahrung bekommen, müssen in den ersten Lebensmonaten nachts trinken“, erklärt Prof. Berthold Koletzko, Kinder- und Jugendarzt im Netzwerk Gesund ins Leben. Die Initiative wird vom Bundesernährungsministerium gefördert. Viele Eltern geben ihrem Baby die Flasche in der Hoffnung, dass es so schneller satt wird und besser schläft. Doch das ist ein Trugschluss.
Alle Babys werden im Bauch über die Nabelschnur rund um die Uhr mit Nährstoffen versorgt. Nach der Geburt müssen sie ihren Mahlzeitenrhythmus erst finden. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Kind Flaschen- oder Muttermilch erhält. Dass die Kleinen nachts häufig aufwachen, hat einen anderen Grund: Sie schlafen nicht so tief wie Erwachsene und wachen bei Hunger leichter auf. „Muttermilch fördert die Gesundheit des Kindes, daher sollten Babys möglichst gestillt werden“, rät Koletzko. Außerdem müssen Eltern beim Stillen nichts vorbereiten, anrühren und warm machen.