Für 224 400 Kinder Betreuungsgeld gezahlt
Wiesbaden (dpa) - Das umstrittene Betreuungsgeld wird von immer mehr Eltern in Anspruch genommen. Allerdings beziehen die Geldprämie vor allem Familien in Westdeutschland.
Immer mehr Familien nehmen das Betreuungsgeld in Anspruch. Im zweiten Quartal 2014 wurde es bundesweit für rund 224 400 Kinder ausgezahlt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. In den ersten drei Monaten des Jahres waren es etwa 78 600 weniger. Das Betreuungsgeld können Eltern seit August 2013 beantragen, wenn sie ihr Kind unter drei Jahren nicht in eine Kita oder zu einer Tagesmutter geben. Die Leistung ist bis heute heftig umstritten und wird von den Kritikern als „Herdprämie“ abgetan.
Die meisten Leistungsbezieher lebten in Westdeutschland, nur rund 7,9 Prozent im Osten der Republik. Zudem nutzten Eltern in Ostdeutschland das Betreuungsgeld laut Statistik deutlich kürzer - etwa 78 Prozent der Familien im Westen stellten einen Antrag auf den vollen Zeitraum von 22 Monaten. Im Osten waren es nur 40 Prozent.
Das Betreuungsgeld wurde zu 95 Prozent von Müttern bezogen. Die meisten männlichen Bezieher lebten in Bremen (10,8 Prozent) und Berlin (8,0 Prozent). Gut die Hälfte (51 Prozent) der Familien hatte nur ein Kind, ein Drittel zwei. Nur 16 Prozent der Kinder lebten mit zwei oder mehr Geschwistern zusammen.
Seit dem 1. August erhalten Eltern 150 Euro pro Monat und Kind, davor waren es 100 Euro gewesen. Die Sozialleistung wird maximal vom 15. Lebensmonat bis zum dritten Geburtstag gezahlt. Dabei darf das Kind nicht vor dem 1. August 2012 geboren sein.