In Fernbeziehung offen mit Alltagsproblemen umgehen

Köln (dpa/tmn) - Der Vater arbeitet in Köln, während sein Sohn in Berlin mit einer Erkältung im Bett liegt. Auch wenn es stressig ist: In Fernbeziehungen sollten Eltern sich über alltägliche Probleme wie dieses austauschen.

Denn das schweißt zusammen.

Arbeitet ein Elternteil unter der Woche in einer anderen Stadt, sollte der Partner ihn über die wichtigsten Dinge zu Hause auf dem Laufenden halten. Dazu gehören auch Sorgen und Probleme des Daheimgebliebenen. Er sollte dem anderen etwa die Erkrankung eines Kindes nicht verheimlichen, nur damit der sich keine Sorgen macht. Dazu rät Michaela Herchenhan von der Deutschen Gesellschaft für systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF).

Den anderen von Alltagsproblemen zu Hause fernhalten zu wollen, sei falsch. Die Entscheidung, nur am Wochenende als Familie zusammenzuleben, funktioniere nur, wenn beide Partner auch unter der Woche Wichtiges miteinander teilten, sagt Herchenhan.

Eltern in einer Fernbeziehung verabreden sich am besten zum Telefonieren, wenn die Kinder im Bett liegen. Die Gespräche sollten sich aber nicht nur um den Nachwuchs drehen, sondern auch um den Alltag und den Job. Am Wochenende sollte das Paar laut Herchenhan darauf achten, immer auch etwas Zeit für sich ohne die Kinder einzuplanen. Außerdem helfe es, wenn beide immer wieder laut aussprechen, dass das Modell Familie auf Teilzeit der richtige Weg für sie ist. Das gebe Kraft für schwierige Phasen.