Jeden Tag dasselbe Spiel: Kind mit Alternativen ködern
Fürth (dpa) - Montag Lego, Dienstag Lego und Mittwoch? Am liebsten Lego spielen. Kinder haben eine große Ausdauer, was bestimmte Spiele anbelangt. Eltern teilen diese Begeisterung nicht immer.
„Wenn ein Spiel gar nicht meine Sache ist, muss ich mich auch nicht dazu überwinden“, sagt Ulric Ritzer-Sachs von der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Für Kinder sei es zwar wichtig, dass Eltern mit ihnen spielen. Das bedeutet aber nicht, dass Mutter und Vater stundenlang mit Legobausteinen auf dem Teppich liegen müssen.
Am besten sind Eltern ehrlich und schlagen dem Kind Alternativen vor, beispielsweise ein Brettspiel, basteln oder zusammen backen. Für das Legobauen finden sich vielleicht Freunde, Nachbarn oder Verwandte, die dafür ein Faible haben. „Außerdem ist es besser, an einem Tag mal eine halbe Stunde intensiv mit dem Kind zu spielen, als über die Woche verteilt immer nur ein paar Minuten“, sagt Ritzer-Sachs. Denn das können Kinder nur schwer als „Mama oder Papa spielen mit mir“ einordnen.
Kinder lassen beim Spielen nicht nur ihrer Fantasie freien Lauf, sondern lernen auch Sozialverhalten, beispielsweise Niederlagen wegzustecken. Bei Rollenspielen ahmen sie oft Gepflogenheiten aus der Familie nach. Da kann es praktisch sein, wenn Eltern sich beim Spielen raushalten. „Nur vom Zuhören erfährt man schon unheimlich viel über sich selbst.“