Malen muss nicht sein: Kinder lernen Feinmotorik auch anders

Fürth (dpa/tmn) - Manche Kinder malen jeden Tag in der Kita die schönsten Bilder für Mama und Papa - andere finden malen und basteln einfach nur blöd. Das ist aber kein Grund für Eltern, sich Sorgen zu machen, sagt Ulric Ritzer-Sachs von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke).

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„Wenn ein Kind nicht malt, sagt das eigentlich erst mal gar nichts aus.“ Es dann dazu zu zwingen, hilft nicht. Aber klar, irgendwann muss das Kind mit einem Stift schreiben und anderes Feinmotorisches erledigen können. „Dann lässt man das Kind am besten kleine Aufgaben im Alltag machen“, sagt Ritzer-Sachs. So kann es beim Kochen die Nudelpackung mit der Schere aufschneiden oder beim Kartoffelschälen helfen. Generell sei es gut, das Kind Werkzeuge nutzen zu lassen oder auch mal etwas Handwerkliches wie ein Laubsägen-Set zu schenken.

Trotzdem sollten Eltern das Malen immer wieder anbieten. „Dann kann man mal vorschlagen "Komm, lass uns gemeinsam etwas für die Mama malen"“, rät der Experte. Oft hilft es auch, Stifte herumliegen zu lassen und Vorbild zu sein: „Dann können sich auch die Eltern einfach mal hinsetzen und etwas malen“, schlägt Ritzer-Sachs vor. Vielleicht helfen auch andere Anreize wie Fingerfarben. Unterschiedliche Farben und Stifte gibt es aber auch in fast allen Kitas. Sind Eltern unsicher, fragen sie am besten mal bei der Erzieherin, ob es irgendetwas Kreatives gibt, für das sich das Kind interessiert.