Statt den Medienkonsum ihrer Kinder zu verteufeln, sollten sich Eltern die Helden von Sohn oder Tochter einmal genauer anschauen. Denn Kinder arbeiten die Themen, die sie bewegen, oft an und mit ihren Helden ab. Darauf weist Claudia Lampert vom Hans-Bredow-Institut in Hamburg hin. Sind sie von einem kleinen, cleveren Helden fasziniert, der sich immer durchsetzt, grenzen sich die Kinder wahrscheinlich gerade von den Erwachsenen ab. Sie werden selbstständiger und wollen viele Probleme ohne Hilfe lösen. Ein Zeichentrickheld hilft ihnen dabei.

Sammelkarten, die es zu vielen Filmfiguren wie Star Wars oder Pokémon gibt, stehen bei Kindern ebenfalls hoch im Kurs. Beim Sammeln machen sie erste Erfahrungen mit „meins“ und „deins“. Sie bilden Gruppen, handeln miteinander und tauschen Dinge. Gleichzeitig lernen sie etwas über das System der Bewertung. „Das ist eines der großen gesellschaftlichen Themen geworden, und schon in der Kindheit relevant“, erklärt die Medienpädagogin.