Mit drei Jahren sind Kinder fit für Bewegtbilder
Berlin (dpa/tmn) - Egal ob Videoclips am Rechner, Zeichentrickfilme auf dem Tablet oder Kinderstunde im TV: Kinder sollten nicht zu früh mit Bewegtbildern konfrontiert werden. Denn Fernsehen beansprucht alle Sinne des Kindes.
Filme können kleine Kinder schnell überfordern. Empfehlenswert für den Einstieg in die Welt der bewegten Bilder sei ein Mindestalter von drei Jahren. Darauf weist die Initiative „Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht“ hin. Jüngere Kinder seien noch damit beschäftigt, die reale Welt zu begreifen und könnten mediale Eindrücke oft noch gar nicht richtig verarbeiten. Eine altersgerechte Medienalternative für unter Dreijährige seien Hörbücher oder Kinderlieder.
Zum Start sollten Eltern später erst einmal gemeinsam mit ihren Kindern fernsehen. Kindgerecht zum Beginn sind den Angaben zufolge etwa werbefreie Filme und Kinderserien auf DVD oder in den Mediatheken von Kinderprogrammen. Besonders passend seien geradlinige Geschichten mit positiven Botschaften, ruhigen Bildwechseln, verständlicher Sprache und einem Happy End. Denn gerade Kinder erleben Filme sehr ursprünglich und mit allen Sinnen, so die Initiative. Die Kleinen werden animiert, sich zu bewegen, mitzusingen oder zu lachen, das Gesehene könne sie aber auch sehr ärgern oder traurig machen.
Gerade weil die Erfahrung mit bewegten Bildern für Kinder so intensiv ist, gilt es, die Fernsehzeit zu begrenzen. Nur so hat der Nachwuchs Zeit, alles zu verarbeiten und wieder zur Ruhe zu kommen. Eltern sollten in jedem Fall mit den Kindern über das Gesehene sprechen. Empfehlenswert ist es den Angaben nach auch, Handlungen nachzuspielen oder ein Bild dazu zu malen. Weil keine Zeit mehr für die Verarbeitung bleibt, ist Fernsehen vor dem Schlafengehen nicht empfehlenswert. Hier ist die Gute-Nacht-Geschichte besser geeignet.
Ohne klare zeitliche Absprachen mit Kindern zum Bewegtbildkonsum geht es nicht. Dreijährige sollten nicht länger als 10 bis 20 Minuten am Tag fernsehen, rät die Initiative. Für Vier- bis Fünfjährige liege die empfohlene Obergrenze bei einer halben Stunde täglich.