Müsli vor Stulle: Das Frühstücks-Zweimaleins für Schulkinder
Dortmund (dpa/tmn) - Anziehen, Haare kämmen, Zähne putzen und los! Wenn der Schultag so beginnt, dann läuft etwas falsch. Fällt das Frühstück aus, sind Kinder weniger leistungsfähig. Die morgendliche Mahlzeit ist wichtig - so wichtig, dass sie sogar zweimal nötig ist.
Schulkinder brauchen bis zum Mittagessen zweimal Frühstück. „Wir nennen das Frühstücks-Zweimaleins“, erklärt Mathilde Kersting vom Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) in Dortmund. Das erste Frühstück nimmt das Kind zu Hause ein. Das zweite isst es in der ersten großen Pause. Die beiden Mahlzeiten sollten unterschiedlich groß sein.
Kinder, die morgens schon einen großen Appetit haben, nehmen zu Hause bereits ihr Hauptfrühstück ein. Wichtig ist, dass es drei Bestandteile enthält: Getreide (etwa Müsli, Haferflocken oder Brot), Milch (im Glas, als Käse oder als Joghurt) und Obst oder Rohkost. Für mehr Obst, Gemüse und Milch in Schulen will auch die EU-Kommission sorgen. Sie will die Mittel für die bereits bestehenden Schulobst- und Schulmilchprogramme aufstocken.
Zu jeder Mahlzeit gehöre außerdem ein Getränk, sagt Kersting. Aber Achtung: „Milch ist kein Getränk zum Durstlöschen, Milch ist ein nährstoffreiches Lebensmittel.“ Am besten sei ein Glas Wasser. Alternativen sind ungesüßter Früchte- oder Kräutertee. Das zweite Frühstück in der Schule fällt dann kleiner aus. Es genüge eine Scheibe Brot, etwa mit Aufschnitt.
Bekommen Schüler zu Hause einfach noch nichts runter, nehmen sie dort nur eine kleine Portion zu sich. Das könnte eine Tasse Milch sein, ruhig mit ein bisschen Kakaopulver. „Aber nicht mehr als ein Teelöffel“, warnt die Expertin. Das zweite Frühstück in der großen Pause muss dafür größer ausfallen. Eltern könnten dem Sohn oder der Tochter in einer Brotbox eine dick belegte Stulle aus zwei Scheiben Brot mitgeben sowie geschnittenes Obst oder Gemüse.
Am wichtigsten sei, dass ein Kind regelmäßig esse. Das mache es leistungsfähiger, und es könne Übergewicht vorbeugen. Kersting räumt mit einem Vorurteil auf: „Es spricht nichts gegen Süßigkeiten.“ Einmal am Tag etwas Süßes zu essen, sei okay. Ein Schokoriegel in der Schule sei allerdings nicht optimal. Denn danach könne sich das Kind nicht die Zähne putzen. Wenn Süßes für die Kleinen unverzichtbar ist, ist ein Brot mit Schokocreme am Morgen zu Hause besser als Schokolade in der Schule. Denn zu Hause hat man eine Zahnbürste griffbereit.