Oberflächliche Gespräche können Partner entfremden
Weinheim (dpa/tmn) - In einer Partnerschaft sind Gespräche notwendig, um Distanz abzubauen. Dabei kommt es nicht so sehr auf die Häufigkeit des Austauschs an. Wichtig ist es, dass Partner sich auch viel Persönliches anvertrauen.
Haben Partner nur wenig Zeit füreinander, gleiten ihre Gespräche schnell ins Oberflächliche ab. Sie reden dann weniger über Themen, um die es wirklich geht, sondern wollen möglichst schnelle Lösungen für Probleme finden. Dadurch bleibt der eine Partner dem anderen nicht nahe, und weiß nicht, wo er steht. „Die Folge davon ist, dass die Intimität erodiert und sich ein Gefühl der Entfremdung einstellt“, erklärt Guy Bodenmann. Er ist Professor für Klinische Psychologie mit Schwerpunkt Paare/Familien an der Universität Zürich.
Wer wieder Nähe zum anderen herstellen möchte, darf nicht nur über sachliche Details berichten. Wer eine Enttäuschung im Job oder mit einem Freund erlebt, schildert am besten, wie man sich fühlt, was an dieser Situation schlimm ist und warum sie einen trifft. Dadurch werde man für den anderen spannend und erfahrbar, sagt Bodenmann in der Zeitschrift „Psychologie Heute“ (Ausgabe Juni 2014). Der Partner bekommt dann die Chance, einen besser zu verstehen und unterstützen zu können.