Pflegende sollten sich Auszeiten nicht ausreden lassen

Köln (dpa/tmn) - Es ist leichter für andere zu sorgen, wenn es einem selbst gut geht: Auf Auszeiten sollte man daher nicht verzichten. Auch wenn man für die Pflege eines Menschen verantwortlich ist.

Foto: dpa

Viele verlassen nur mit schlechtem Gewissen das Haus, wenn sie sich um einen bettlägerigen Angehörigen kümmern. Manchmal müssen sie sich sogar Vorwürfe des Erkrankten gefallen lassen. Trotzdem sollten sie nicht klein beigeben. Das Recht auf Auszeiten sei nicht verhandelbar, erläutert Adelheid von Stösser, Leiterin eines Pflege-Selbsthilfeverbands. Pocht der Hilfebedürftige dennoch auf eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung, fragen Pflegende am besten nach den Gründen.

Vielleicht hat er Angst, hilflos einer Situation gegenüberzustehen. Dann können Pflegende anbieten, für den Notfall ein Handy mitzunehmen. Oder sie organisieren für die Zeit der Abwesenheit einen ehrenamtlichen Besuchsdienst. „Machen Sie deutlich, dass Sie sich am besten kümmern können, wenn Sie gut für sich sorgen“, rät von Stösser. Entlastend kann es auch sein, einen Dritten in die Situation einzubinden - etwa ein anderes Familienmitglied oder einen Pflegedienstmitarbeiter.