Regeln im Ramadan: Eltern sollten geschlossen auftreten

Oranienburg (dpa/tmn) - Im Fastenmonat Ramadan leben Muslime auch in Deutschland nach einem anderen Tagesrhythmus als sonst. Wenn Jugendliche mitfasten, betrifft das auch ihren Schulalltag: Sie sind möglicherweise unkonzentrierter und brauchen öfter eine Pause.

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Eltern muslimischer Kinder sollten deshalb zum Ramadanbeginn ein Gespräch vereinbaren - am besten mit der Schulleitung. „Der Klassenlehrer alleine kann es nicht entscheiden“, sagt Wolfgang Pabel, stellvertretender Vorsitzender des Bundeselternrates. 2016 dauert der Ramadan noch bis 4. Juli. Muslime sollen in dieser Zeit von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang unter anderem auf Essen und Trinken verzichten.

Wollen Eltern um besondere Rücksichtnahme während des Ramadans bitten, tun sie das am besten im Verbund: „Eltern haben die besten Karten, wenn sie sich mit anderen zusammenschließen und nicht nur mit ihrem Kind als Einzelfall argumentieren“, rät Pabel. Gemeinsam können sie versuchen, erweiterte Unterrichtspausen oder das Einrichten eines Gebetsraums durchzusetzen. Unwahrscheinlich ist dagegen, dass Tests oder Prüfungen wegen des Ramadans verschoben oder Jugendliche davon befreit werden: „Da hört die Religionsfreiheit auf“, sagt Pabel.

Je nachdem, wie international eine Schule aufgestellt ist, ist das Wissen über den Ramadan unterschiedlich groß. Die Schulleitung hegt eventuell Vorurteile. Dem lässt sich aber entgegenwirken, sagt Pabel. In einigen Fällen lassen sich Ressourcen an der Schule nutzen: Das können zum Beispiel Lehrer mit Migrationshintergrund sein, die aufklären können.