Reisen mit Baby: Mit Vorbereitung ein Kinderspiel

Kiel/Düsseldorf (dpa/tmn) - Ferien mit den Kids - Kein Problem, wenn Eltern an ein paar Dinge denken: Der Hausarzt entscheidet, ob das Baby eine Flugreise wegsteckt. Das Reiseziel bietet genug Abwechslung für den Nachwuchs und entlastet Eltern mit Kinderbetreuung.

Koffer packen und los geht's - was vor der Familiengründung so einfach schien, kann mit kleinen Kindern schnell zum Organisationsmarathon ausarten. Buggy, Windeln, Spielzeug oder das Kuscheltier: Nicht nur die Packliste wird komplizierter. Doch wer ein paar wichtige Dinge im Vorfeld beachtet, kann auch mit dem Nachwuchs wunderbar entspannte Ferien verbringen.

Ob fünf Stunden mit dem Auto an die Nordsee, drei Stunden im Flugzeug nach Mallorca oder gar die Fernreise an den Strand von Florida: Wenn die Eltern dahinter stehen, ist vieles möglich. Einschränkungen gibt es lediglich für Babys und Kinder mit Gesundheitsproblemen, wie der Düsseldorfer Kinderarzt und -kardiologe Hermann-Josef Kahl sagt: „Gesunde Kinder können mit drei Monaten zwei Stunden fliegen, das macht ihnen gar nichts.“

Am besten sprechen Eltern vor der ersten Urlaubsreise mit ihrem Kinderarzt. Er kann auch Verhaltenstipps für bestimmte Reiseregionen geben. So rät Kinderarzt Kahl, Babynahrung oder Getränke in südlichen Ländern nicht mit Leitungswasser zuzubereiten, sondern mit Mineralwasser aus der Flasche. „Durchfallerkrankungen sind für kleine Kinder mitunter lebensgefährlich.“

In schlecht versorgte Gebiete, also in Regionen, die weit entfernt von einem Krankenhaus sind oder in denen keine ausreichende Hygiene möglich ist, sollten Unter-Einjährige gar nicht reisen. Südostasien, Afrika oder Südamerika sollten sich Eltern als Reiseziel also aufsparen.

Auf die besonderen Bedürfnisse junger Urlauber sind spezielle Kinderreiseveranstalter eingestellt. Dazu gehören zum Beispiel Vamos-Eltern-Kind-Reisen aus Hannover, Bambino-Tours aus Marburg oder KUF-Reisen aus Immenstaad am Bodensee. Sie vermitteln Unterkünfte abseits der großen Bettenburgen, denn: „Ziele mit einem hohen Lautstärkepegel und lauter Animation am Abend sind nicht für Kleinkindfamilien geeignet“, sagt Beate Dalkowski von Vamos Reisen.

Wichtig sei deshalb eine ruhige Lage, sagt der Geschäftsführer von Bambino-Tours, Heinz Bender. „Es sollte keine große Straße vor dem Haus liegen, die die Kinder gefährden kann.“ Außerdem müsse die unmittelbare Umgebung kindgerecht sein. „Ein mittelalterliches Dorf in Frankreich kann sehr schön sein, aber wenn es viele kleine Treppchen hat, dann würde ich das Familien mit kleinen Kindern nicht empfehlen.“

Den jüngsten Reisenden ist es ohnehin völlig egal, ob sie in Italien, Frankreich oder an der Ostsee sind. Deshalb sollten Familien mehr auf das Gesamtpaket schauen als auf das ausgewählte Ziel, rät der Geschäftsführer von KUF-Reisen, Andreas Libor.

Spielmöglichkeiten sind auch am Urlaubsort wichtig. „In unseren Breiten sollte es auch innen Spielräume geben“, sagt Libor. Denn einen Regentag im Hotelzimmer zu verbringen, macht weder den Eltern noch den Kindern Spaß. Neben Spielgelegenheiten sind Basics wie Hochstühle oder Kinderbetten wichtig. Darüber hinaus warten einige Reiseveranstalter mit einem besonderen Plus für die Eltern auf: der Kinderbetreuung. Dabei wird der Nachwuchs je nach Quartier schon mit eineinhalb Jahren für ein paar Stunden bespaßt, während die Eltern ihre Zweisamkeit genießen können. So kann der Urlaub mit einem Mix aus spielen, entspannen und gemeinsamen Erlebnissen für alle Seiten Erholung sein.