Rotkäppchen und Waldarbeiter: Weihnachtsmärkte in den Alpen

Innsbruck/Montreux (dpa/tmn) - Schneebedeckte Berggipfel, Glühweinduft und Kerzenschein: Die Advents- und Christkindlmärkte in Österreich, Südtirol und der Schweiz sind eine stimmungsvolle Alternative zu den bekannten deutschen Weihnachtsmärkten.

Wenn in Innsbruck leise der Schnee über das Goldene Dacherl rieselt und es in der mittelalterlichen Altstadt nach Glühwein, Bratwurst und süßen Leckereien riecht, ist der Advent nicht mehr weit. Der traditionelle Weihnachtsmarkt feiert in diesem Jahr seinen vierzigsten Geburtstag - und er ist bei weitem nicht der einzige in der Tiroler Landeshauptstadt. Von der Altstadt bis in die Berge der Nordkette gibt es zahlreiche kleine und große Märkte, an deren Ständen neben Christbaumschmuck, Kunsthandwerk und Schmuck auch die eine oder andere Kuriosität angeboten wird. In der Märchengasse grüßen von zahlreichen Fassaden lebensgroße Figuren von Frau Holle über den Froschkönig bis Rotkäppchen.

Nur rund 50 Kilometer von Innsbruck entfernt liegt der kleine Ort Rattenberg im Alpbachtal. Der Advent in der mittelalterlichen Stadt gehört schon seit vielen Jahren zu den Geheimtipps für alle, die es ursprünglich mögen - er steht ganz im Zeichen des Feuers. Kerzen, Fackeln und offene Feuer: An den vier Adventsamstagen erstrahlt die kleine Stadt am Inn nur im Schein der Flammen.

Wie in Innsbruck und zahlreichen anderen Orten in Tirol beginnen die Advent- oder Christkindlmärkte, wie sie in Österreich oft heißen, bereits Mitte bis Ende November. Auch in Salzburg geht es bereits am 21. November los, im Mittelpunkt stehen die traditionellen Buden auf dem Domplatz. Auch hier: Weihnachtliches aller Art - von Kunsthandwerk und Christbaumschmuck über Bäckereien, Spielzeug und Krippen gibt es ein breites Angebot.

Stimmungsvoll geht es auf den Weihnachtsmärkten in Südtirol zu: Auf dem Waltherplatz in Bozen erstrahlen die Marktstände traditionell im Kerzenschein. 80 Standbetreiber bieten Weihnachtsschmuck, Handgefertigtes aus Holz, Glas und Keramik vor der imposanten Bergkulisse der Dolomiten an. Ein Marionettentheater und ein Karussell bietet Abwechslung für die Kinder, eine Geschichtenerzählerin gibt Anekdoten aus vergangenen Zeiten zum Besten.

Auch in der Schweiz haben Weihnachtsmärkte Tradition - der größte erstrahlt jedes Jahr in Montreux. Er erstreckt sich von der Grand-Rue über die Markthalle bis zur Seepromenade. In Caux, oberhalb von Montreux, erreicht man mit der Zahnradbahn das traditionelle Weihnachtsdorf und das Haus des Samichlaus, des Nikolaus. Einsiedeln im Kanton Schwyz ist nicht nur für das Kloster und als Wallfahrtsort bekannt - die barocke Kulisse in der Voralpenlandschaft ist auch alljährlich Schauplatz für den bekannten Weihnachtsmarkt, zu dem die Besucher von weit her kommen.

Die besondere Atmosphäre des Bieler Weihnachtsmarktes stammt nicht zuletzt von der einzigartigen Walddekorationen der Gemeinde. Markanter Treffpunkt ist das kanadische Blockhaus: Hier bereiten Waldarbeiter Spezialitäten wie Pilzrisotto oder Wildsau- und Wollsaubratwürste und servieren Glühwein vom Holzfeuer.