So werden Kinder einen Schluckauf los
Weimar (dpa/tmn) - Hicks, Hicks: Plötzlich ist der Schluckauf da. Bei Kindern kann er verschiedene Ursachen haben. Aufregung beispielsweise oder wenn Babys zu viel Luft beim Trinken schlucken. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie die Kleinen das Hicksen wieder loswerden.
Kinder sollten nicht weiteressen, wenn sie einen Schluckauf haben. Damit das Hicksen schneller vorübergeht, kann es manchmal helfen, wenn sie den Atem anhalten oder ein Glas Wasser ohne Kohlensäure zu sich nehmen. Darauf weist Monika Niehaus vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen hin.
Ältere Kinder bekommen zum Beispiel einen Schluckauf, wenn sie sehr viel kohlensäurehaltige Getränke getrunken haben. Auch Runterschlingen oder eine zu große Portion können Auslöser sein, ebenso aufeinanderfolgende Speisen, die sehr unterschiedliche Temperaturen haben. Mit Schluckauf reagieren manche Kinder außerdem auf Aufregung und Stress.
Bei einem Schluckauf verkrampft sich die Atemmuskulatur anfallsartig, vor allem das Zwerchfell ist betroffen. Ob diese Körperreaktion einen biologischen Zweck hat, weiß die Wissenschaft bislang nicht.
Auch Babys können Schluckauf haben, wenn sie zu viel Luft beim Trinken schlucken. Niehaus zufolge endet das Hicksen aber in der Regel von selbst wieder, so dass das Stillen oder Füttern mit der Flasche nicht unterbrochen werden muss. Der Säugling verschlucke sich nicht, da der Kehldeckel (Epiglottis) die Luftröhre verschließt, wenn es zum Schluckauf kommt, erklärt die in Weimar niedergelassene Kinder- und Jugendärztin.
Kommt es häufiger zu Schluckauf, kann das daran liegen, dass säurehaltige Magensäfte in die Speiseröhre fließen. Aber auch die Nebenwirkung eines Medikaments kann ein möglicher Auslöser sein. Niehaus rät Eltern, sofort mit ihrem Kind zum Arzt zu gehen, wenn sie einen Zusammenhang mit der Einnahme eines neuen Arzneimittels bemerken. Auch wenn das Kind beim Schluckauf Bauchweh hat, Blut spuckt oder hustet oder der Schluckauf länger als drei Stunden andauert, sei der Arzt gefragt. In seltenen Fällen könne eine Infektion oder andere schwere Erkrankung dahinter stecken.