Tränen beim Abschied: Wiedersehen mit Senioren ausmachen
Marburg (dpa/tmn) - Manche Menschen sind im Alter leichter zu Tränen gerührt. Etwa wenn sie sich nach einem Besuch von den Kindern oder Enkeln verabschieden müssen. Gerade bei Senioren spielt der Faktor Zeit eine größere Rolle als bei den anderen Familienangehörigen.
„Hinter den Tränen steckt oft der Gedanke: Wie lange kann man jemanden noch wiedersehen?“, sagt Prof. Meinolf Peters, Geschäftsführer des Instituts für Alterspsychotherapie und Angewandte Gerontologie. In solchen Momenten des Abschiedsschmerzes ist es sinnvoll, sich bewusst etwas Zeit zu nehmen, um die Situation für sich einzuordnen. „Es kann auch helfen, sich dabei ein Bild von den Kindern oder Enkeln anzuschauen.“
Wer weiß, dass ihm Abschiede sehr schwer fallen, sollte schon vorher einen Termin für ein Wiedersehen oder zumindest ein Telefongespräch ausmachen, rät Peters. Dann fällt der Abschied vielleicht ein wenig leichter. Auch darüber zu sprechen, tut sicher gut. „Die Versprachlichung von Gefühlen trägt ungemein zur Verarbeitung bei“, sagt Peters. Außerdem haben so der Enkel oder das Kind eher die Chance zu reagieren.