Veränderten Körper nach der Schwangerschaft akzeptieren

Hamburg (dpa/tmn) - Viele Frauen fühlen nach einer Schwangerschaft den Druck, so schnell wie möglich ihre alte Figur wiederzubekommen. Das ist Quatsch, sagt eine Expertin und rät zu mehr Gelassenheit.

Bilder von prominenten Müttern sendeten die Botschaft aus: „Es ist keine große Sache, ein Kind auf die Welt zu bringen“, erklärt Susie Orban, Psychoanalytikerin und Autorin. Frauen, die gerade ein Baby zur Welt gebracht hätten, sollten ihre Zeit aber lieber in die Beziehung zu ihrem Kind investieren, als in Sit-Ups und Liegestütze. „Seinen Körper nach der Geburt wiederbekommen zu wollen, ist Nonsens. Er wird niemals mehr der gleiche Körper wie zuvor sein. Weil: Er hat ein Kind ausgetragen und zur Welt gebracht“, sagte Orban in der Zeitschrift „Nido“.

Frauen sollten sich nach der Geburt Raum nehmen, ihr Baby kennenzulernen und seine Bedürfnisse zu erspüren. Die ständige Beschäftigung mit Essen und der Figur wirke sich darüber hinaus negativ auf den Nachwuchs aus. Eine Studie habe gezeigt, dass Mütter mit einem gestörten Körpergefühl diese Unsicherheit weitergeben. Sie geben zu viel Essen oder zu wenig, unterbrechen die Kinder dabei oder zupfen ständig an ihnen herum. Dies sei fatal, da Kinder ein natürliches Gespür dafür haben, wie viel sie essen sollen.

Das Verhältnis zum Körper beeinflusse die Kinder auch noch in späteren Jahren. Stehen Mütter ständig vor dem Spiegel und kritisierten sich, wirke das prägend. „Die Tochter wird denken: So muss ich als Erwachsene sein“, sagt Orban.