Um die Gunst buhlen Vergleiche befeuern Konkurrenzdenken zwischen Geschwistern

Fürth (dpa/tmn) - Egal ob bei Spielen, in der Schule oder beim Essen: Unter Geschwistern verwandelt sich schnell alles in einen Konkurrenzkampf. Für die Eltern ist das anstrengend und nervig, doch das Verhalten der Kinder ist auch völlig normal.

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„Mutter und Vater sollten darauf achten, dass sie selbst so wenig Vergleiche wie möglich anstellen“, rät Maria Große Perdekamp, Leiterin der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Sätze wie „Schau doch mal, wie schön der Ben sein Zimmer aufgeräumt hat“ befeuerten nur Wettbewerbsdenken. Und beim gemeinsamen Essen am Abend können Erwachsene darauf achten, dass jedes Kind von seinem Tag erzählen darf oder ein Lob bekommt.

Besonders heikel wird es oft bei Spielen wie „Memory“ oder „Mensch ärgere dich nicht“: Jüngere Geschwister ziehen dann schnell den Kürzeren. Gibt es große Unterschiede beim Können, ist das Ändern der Spielregeln erlaubt, findet Große Perdekamp: „Dann hat das jüngere Kind eben gewonnen, wenn es nur ein Männchen im Ziel hat oder weniger Pärchen findet.“ Wenn Eltern merken, dass ein Wettbewerb sehr erbittert geführt wird, hilft manchmal nur ein Spielabbruch. „Dann macht man eine Pause und versucht, etwas Luft rauszunehmen.“ Danach bringen Spielteams vielleicht Entspannung: Dann spielt immer ein Kind mit einem Elternteil.